Islam: Salafismus wirkt auch nach M/V hinein

Im April 2012 begannen die radikalislamischen Salafisten in bundesdeutschen Fußgängerzonen mit der Verteilung des Korans. Welche Aktivitäten entfaltete die „dynamischste Bewegung“ im Spektrum des Ausländer-Extremismus (O-Ton „Verfassungsschutz“) aber nun in M/V?
 
Der NPD-Landtagsabgeordnete David Petereit erkundigte sich mittels einer Kleinen Anfrage (Drucksache 6/1006) nach Koranverteilungen und Aktivitäten von Salafisten im Nordosten der BRD. Zur Zahl der salafistischen Anhänger in M/V kann die Landesregierung dabei keine Angaben machen. Hier seien „Einzelpersonen und Kleingruppen dem politischen, nicht gewaltbereiten Salafismus zuzurechnen.“
 
Mehr ist den Verantwortlichen zu diesem Punkt nicht zu entlocken. Stattdessen verweisen sie „auf die Kontrollbefugnisse der Parlamentarischen Kontrollkommission.“ Diese hält in supergeheimen Sitzungen Beratungen über den Landes-„Verfassungsschutz“ ab.
 
Aktivitäten in Greifswald, Wismar und Rostock
 
Weiter wollte Petereit wissen, über welche Erkenntnisse das Land zu Aktivitäten von Salafisten bzw. salafistischen Predigern verfügt. Für 2011 wurden demnach durch den Verein „Islamisches Kulturzentrum Greifswald“ (IKZ) und die Gruppierung „Muslim Student und kein Terrorist?!“ aus Wismar „salafistische Aktionen entfaltet“. Die Zahl der Kundgebungen habe sich in den vergangenen 3 Jahren „im deutlich einstelligen Bereich“ bewegt.
 
Aus Anlaß des „Tages der offenen Moschee“ am 3. Oktober des vergangenen Jahres hielt überdies ein salafistischer Prediger aus Berlin einen Vortrag in der Rostocker Moschee (wir berichteten hier).
 
Islam mit totalitärem Anspruch
 
Informationen zu öffentlichen Koranverteilungen durch Salafisten in M/V liegen der Landesregierung nicht vor. Zwar sei der Nordosten „kein Brennpunkt salafistischer Aktivitäten“. Doch wirke der Salafismus „als globale Bewegung“ in Gestalt von Netzseiten, sozialen Netzwerken und Video-Kanälen auch nach Mecklenburg und Vorpommern hinein.
 
Die Ausweisung „von gewaltbereiten oder durch Straftaten in Erscheinung getretenen“ Salafisten halten die Landesoberen „für ein probates Mittel“, „sofern dies unter Beachtung der geltenden aufenthaltsrechtlichen Bestimmungen und der Rechtsprechung möglich ist“ – es könnte also durchaus vorkommen, daß ein Haßpediger nicht in hohem Bogen aus Deutschland hinausfliegt.
 
Auch ist die Einengung der Diskussion auf den Salafismus dazu geeignet, den Blick auf das Wesen des Islam zu verstellen. Versteht der Islam sich doch als missionierende Religion, wobei ihm eine Trennung zwischen Staat/Gesellschaft einerseits und dem religiösen Bekenntnis andererseits unbekannt ist. Insofern erhebt er einen totalitären Anspruch.

Eine an Irrsinn grenzende Einwanderungspolitik hat in Europa zur Entstehung islamischer Parallelwelten geführt. Die nichtmuslimische Umwelt sieht sich dabei zunehmenden Anfeindungen ausgesetzt.
 
Mehrheit der Muslime geht mit Salafisten konform
 
Die Träger der salafistischen Strömung werden von Behörden, Politik und Meinungsindustrie gern als besonders extreme Randfiguren abgetan. Richtig ist vielmehr, daß die Salafisten den Islam in seiner reinen unverfälschten Form verkörpern, mit der die Mehrzahl der hier lebenden Muslime ganz oder zumindest in weiten Teilen übereinstimmt.
zurück | drucken Erstellt am Montag, 27. August 2012