Miserable Wirtschaftspolitik - Personalnot bei Feuerwehren

Es ist ein Horrorszenario: Ein Wohnhaus brennt und es stehen nicht genügend Feuerwehr-Kameraden zur Verfügung. Vielerorts sind tagsüber, teilweise auch während eines Großteils der Woche nicht mehr genügend Brandbekämpfer vor Ort.
 
Sie arbeiten in den größeren Städten oder sind „Auspendler aus M-V“, wie es im Behörden-Deutsch heißt. Geradezu zynisch mutet vor diesem Hintergrund die im September 2010 von Innenminister Caffier (CDU) getätigte Aussage an, künftig nur noch Wehren zu fördern, „die von Montag bis Montag“ ausrücken könnten.
 
Die Leitstelle Bad Doberan Mitte beispielsweise ist mittlerweile dazu übergegangen, im Notfall gleich mehrere Wehren zu alarmieren. Kreisbrandmeister Mayk Tessin erklärte im Gespräch mit der Bad Doberaner Zeitung (Ausgabe vom 14.08.2012): „Es geht nicht anders. Wir versuchen so, möglichst viele Retter zusammenzubekommen. Dann werden die Einsatzgruppen aus mehreren Wehren zusammengestellt.“  
 
NPD-Forderung bestätigt: Ehrenrente für Feuerwehr-Kameraden 
 
Gravierende Nachwuchsprobleme gebe es nicht, so Tessin weiter. Viele der jungen Leute wanderten jedoch ab, „verlassen das Land auf der Suche nach Arbeit“. Hier sei die Politik gefragt, die für Ausbildungs- und Arbeitsplätze vor Ort sorgen müsse.
 
Für wichtig erachtet Tessin auch Anreize für die ehrenamtlich Tätigen wie beispielsweise zusätzliche Punkte in der Rentenberechnung. Genau das hatte die NPD-Landtagsfraktion in der vergangenen Wahlperiode mit einer Initiative gefordert. Die volkstreue Mannschaft legte einen Gesetzentwurf (Drucksache 5/4325) zur Änderung des Brandschutz- und Hilfeleistungsgesetzes vor. Kernpunkt war eine zusätzliche individuelle Altersversorgung für die ehrenamtlichen Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehren, um auf diese Weise deren Dienst an der Gemeinschaft auf angemessene Weise zu würdigen.
 
Gespeist werden sollte die „Ehrenrente“ aus einem gleich hohen Beitrag der Kommunen und des Landes. Als Vorbild diente der Freistaat Thüringen. Dessen Landtag hatte 2009 eine entsprechende Regelung verabschiedet. Der Antrag in M-V wurde, weil ihn die NPD einreichte, zwar abgelehnt. Doch hat das Thema nichts an Aktualität verloren.  
 
Daß viele Wehren auch in M-V mit veralteter Technik auskommen müssen, ist ein weiterer Problempunkt. Die NPD verlangte deshalb mit einem Antrag (Drucksache 5/4061) die Erarbeitung einer detaillierten Übersicht zum Altersstand der Ausrüstung. Auf dieser Grundlage sollten entsprechende Schritte zu einer Modernisierung auf breiter Front eingeleitet werden.  
 
Des weiteren mahnten die Nationalen die Verantwortungsträger, alle Anstrengungen für die Schaffung eines wirtschaftlichen Umfeldes zu bündeln, um es den Wehren im Land zu ermöglichen, tatsächlich „von Montag bis Montag“ ausrücken zu können.
zurück | drucken Erstellt am Mittwoch, 15. August 2012