Die Euro-Lüge

Laut einer Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach haben 71 % der Deutschen, 12 Jahre nach Einführung des Euro, kein Vertrauen mehr in die Gemeinschaftswährung. Aufgrund der jüngsten Ereignisse in Pleiteropa, sehnt sich ein Großteil nach der D-Mark zurück.

Das aufgezwungene Kunstgebilde Euro kann von Anfang an als Teufelspakt zwischen Politik und Hochfinanz betrachtet werden. Europäische Regierungen konnten sich von nun an noch zügelloser verschulden. Die Banken verdienen prächtig daran und gewinnen mehr und mehr an Einfluß. Darin liegt auch der wesentliche Grund dafür, daß die Versagerparteien im Bündnis mit internationalen Finanzmächten an dem bankrotten Euro festhalten und den Völkern eintrichtern: es gibt keine Alternative! Der gesunde Menschenverstand sagt das Gegenteil und viele Wirtschaftswissenschaftler sehen das genauso.

Wir entlarven die Euro-Lüge:

Bei einer Rückkehr zur D-Mark würde der Export einbrechen

Kehrte Deutschland zur D-Mark zurück, würden viele Privatleute und Firmen aus den europäischen Nachbarländern ihre Euro in D-Mark umtauschen. Das bedeutet, unsere Währung würde wohl aufgrund dieser massiven Kapitalzuflüsse kräftig aufgewertet werden. Abnehmer deutscher Produkte im Ausland müßten mehr für die Waren bezahlen.

Entgegen der veröffentlichten Meinung ist ein Einbruch der Exporte dennoch nicht zu erwarten. Deutsche Unternehmen gelten vielfach als Weltmarktführer. Für ausländische Käufer zählt das „made in Germany“ mehr als eine geringe Preissteigerung.

Hinzu kommt, daß rund 42 % der deutschen Exporte aus zuvor importierten Vorprodukten bestehen. Da sich Importe bei einer starken Mark verbilligen (übrigens auch Öl und Gas!), könnten Exporteure den Kostenvorteil nutzen, um die Preise zu senken.

Auch vor dem Euro hat die ständige Aufwertung der D-Mark dem Export nicht geschadet. Der Exportüberschuß nahm stetig zu.

Wechselkursrisiken würden die Wirtschaft bremsen

Seit der Euroeinführung ist der deutsche Exportanteil innerhalb Europas sogar rückläufig (von 46,4 auf 41,3 %). Obwohl die Exportgeschäfte in den Rest der Welt (z.B. nach China) mit Wechselkursrisiken verbunden sind, haben diese in den letzten Jahren weiter zugelegt. Daß der deutsche Außenhandel von Wechselkursrisiken gebremst wird, läßt sich also nicht belegen.
Ein weiterer Vorteil bei einer Rückkehr zur Deutschen Mark bestünde darin, daß die Bundesbank im Gegensatz zur Europäischen Zentralbank besser auf die wirtschaftlichen Bedingungen im Inland reagieren könnte, weil sie keine Rücksicht auf die kränkelnden Krisenländer nehmen muß. Inflationsgefahren könnte somit besser vorgebeugt werden. Die Wirtschaft hätte endlich Planungssicherheit und könnte wieder investieren.

Wir profitieren doch am meisten vom Euro

Die Behauptung, Deutschland hätte am meisten vom Euro profitiert, ist ebenso falsch. Unter dem Joch der Gemeinschaftswährung mußte Deutschland den Titel Exportweltmeister an China abgeben. In den letzten Jahren hat Deutschland die niedrigsten Wachstumsraten unter den führenden EU-Ländern. Hinzu kommt, daß zwei Drittel der Arbeiter im Mittelstand beschäftigt sind und auch der Großteil der Investitionen entfällt auf die Binnenwirtschaft. Der Exportsektor ist also nicht so ausschlaggebend wie sein Ruf.

Ich muß im Urlaub wieder Geld tauschen

Wie oft machen Sie im Jahr Urlaub im europäischen Ausland? Einmal? Würden Sie es nicht lieber in Kauf nehmen, Ihr Geld einmal mehr zu tauschen, um damit im Ausland preiswert einzukaufen? Der Urlaub in Griechenland und Spanien würde wieder spottbillig werden. Außerdem zeigen die Erfahrungen, daß eine starke D-Mark in fast ganz Europa als Zahlungsmittel akzeptiert werden würde.

Wir haben eine Verpflichtung gegenüber Europa

In erster Linie haben wir eine Verpflichtung für unsere Familien, für unsere Landsleute und müssen uns demnach um unsere heimische Wirtschaft kümmern. Geht es Deutschland gut, profitiert davon auch das restliche Europa. Deutschland war schon immer die europäische Wirtschaftlokomotive. Geben wir uns weiter der Illusion hin, den Pleiteländern beistehen zu müssen, gerät Deutschland ins Abseits und zieht die übrigen Staaten mit in den Abgrund.

Eine Umstellung würde viel Geld kosten

Kein Argument ist wahnwitziger als dieses. Verglichen mit den Milliarden Ausgaben für die Euro-Rettung in der Vergangenheit und in der Zukunft, handelt es sich bei den Ausgaben für eine Umstellung zur D-Mark um Pfennigbeträge.

Abschließend betrachtet ist festzustellen, daß die Wiedereinführung der D-Mark dem Großteil der Deutschen zu gute kommen würde, egal ob Privathaushalte oder wirtschaftliche Unternehmen. Es gebe fortan mehr Waren und Dienstleistungen für das gleiche Geld. Energiepreise und Steuern könnten endlich sinken.

Gemäß dem Vertrag von Lissabon ist ein Austritt nur möglich in Verbindung mit einem Austritt aus der gesamten Europäischen Union. Dieser würde uns noch einmal eine jährliche Ersparnis von mehreren Milliarden Euro bringen, die Grenzkontrollen würden zwangsläufig wieder eingeführt und wir wären wieder annähernd unabhängig.

Bei all der Euphorie sollte aber nicht vergessen werden, daß mit einer Rückkehr zur D-Mark auch die herrschende Politikerkaste ausgetauscht werden muß, ansonsten wirtschaften uns die Gauner unter einer starken D-Mark genauso zu Grunde wie unter einem schwachen Euro.
zurück | drucken Erstellt am Mittwoch, 22. Februar 2012