Gemeinsam die Kampfgemeinschaft der NPD wieder auf klaren Kurs bringen

Im Gespräch mit Udo Pastörs über seine Wahl zum stellvertretenden Bundesvorsitzenden.



Herr Pastörs, Sie sind mit dem besten Stimmenergebnis auf dem Parteitag zum stellv. Bundesvorsitzenden der NPD gewählt worden. Wie sieht Ihr Fazit zum Parteitag aus?


Udo Pastörs: Zunächst hat die Partei einmal wieder bewiesen, daß sie trotz unglaublicher Schikanen von seiten des „BRD-Apparates“ in der Lage ist, aus dem Stand heraus in ganz Deutschland Parteitage erfolgreich durchzuführen. Die Delegierten, und das ist das Erfreuliche, haben nach breit angelegten und sehr sachlich geführten Gesprächen das Richtige getan, indem sie unseren langjährigen Parteivorsitzenden, Udo Voigt, mit Respekt vor seiner Leistung für das Erreichte der letzten 15 Jahre ihren Dank aussprachen, aber auch die Notwendigkeit eines Neuanfangs erkannten. Dem neugewählten Parteivorsitzenden, Holger Apfel und seiner Führungsmannschaft, obliegt es nun besonders mit den wirtschaftlichen „Altlasten“ in der Partei fertig zu werden.

Es besteht kein Grund für Euphorie oder übergroße Freude anläßlich der Abwahl von Udo Voigt - ganz im Gegenteil! Wir, die neue Mannschaft, haben einen großen Berg von Problemen, aber auch positive Gegebenheiten übernommen. Das Pfund, mit dem wir wuchern können, ist nicht nur die treue Anhängerschaft mit ihrer Opferbereitschaft und der festen Verankerung in unserer Partei, sondern auch der Wille ohne trennende Gräben aufzureißen, gemeinsam die Kampfgemeinschaft der NPD wieder auf klarem Kurs zu bringen. Ich bin davon überzeugt, wenn wir die Finanzen in geordnete Bahnen lenken, haben wir auch politisch eine große Zukunft vor uns.

Wie beurteilen Sie die von Einigen befürchtete Gefahr einer Endradikalisierung unter der neuen Führungsspitze?

U.P.: Ich muß leider sagen, daß derlei Befürchtungen häufig von Jenen ausgesprochen werden, die selbst am wenigsten persönlich kontinuierlich bereit oder in der Lage sind, eine an der Wirklichkeit orientierte Radikalität ins Volk zu tragen. Diese Frage stellt sich nicht! Mein Landesverband unter dem Vorsitz von Stefan Köster und auch ich als Spitzenkandidat der letzten Landtagswahl haben, so glaube ich, ein gutes Beispiel dafür abgeliefert, wie wir, der neue Parteivorsitzende, Holger Apfel und seine Mannschaft, uns die schon viel zitierte „seriöse Radikalität“ vorstellen.

Obwohl das Bild, welches von den Medien und unseren Gegnern ständig als Bild „krawallorientierter ewig gestriger Nazis“ eingepflegt wird, gar nicht existiert, müssen wir bemüht sein auch durch unser äußeres Erscheinungsbild unsere Landsleute zu gewinnen und nicht abzuschrecken!

Das bedeutet natürlich nicht die Zurückdrängung von national-jugend-kulturellen Ausdrucksformen – ganz im Gegenteil. Dem steht nicht entgegen, daß wir entscheiden wollen, wann und wo, was und wie unter der Führung der NPD stattfinden kann oder eben nicht stattfinden wird. Jede politische Bewegung oder Partei hat einen sogenannten „Narrensaum“, und so lange dieser „Narrensaum“ belustigend, pfiffig und witzig daher kommt, ist dagegen nichts zu sagen. Aber überall da, wo eine gewisse Grenze überschritten wird, kann und wird es zukünftig keine Duldung geben. Unwürdiges „NS-Gekasper“ ist eine Musik, die niemand hören will. Wir werden nur erfolgreich sein, wenn es uns gelingt, einen gegenwartsbezogenen Nationalismus mit gangbaren, realistischen Alternativen zum rücksichtslosen Raubtierkapitalismus „salonfähig“ zu machen.

In MV ist die Arbeit zwischen NPD und freien Kräften vorbildlich. Was wollen Sie tun, daß das auch in den anderen Bundesländern so wird?

U.P.: Ja, es ist richtig. Bei uns hier in Mecklenburg und Pommern funktioniert das Ganze geräuschlos nach Innen und mit großer Propagandawirkung, nicht nur bei Wahlkämpfen, auch nach Außen. Ich glaube jedoch, daß es falsch ist, anzunehmen, daß es in allen anderen Bundesländern gar nicht funktioniert. Für mich sind die freien Kameradschaften unabdingbarer Teil des gesamten nationalen Widerstandes. Es ist wichtig für die neue Parteiführung, den freien Strukturen klare Parteipositionen aufzuzeigen, die als Grundlage einer zukünftigen Zusammenarbeit gelten sollen. Das ist wichtig, damit die freien Strukturen wissen, woran sie sind.

Freie Strukturen sind auch deshalb so wichtig, weil sie viel schneller und kreativer auf politische Ereignisse reagieren können, als ein doch viel schwerfälligerer Parteiapparat. Freie Strukturen funktionieren wie ein gesellschaftspolitisches Labor. Da wird viel ausprobiert, da ist viel Spontanität, hohe Fluktuation der Mitglieder, also ein „freies Potential“, auf das wir im Kampf gegen die sich verschärfende Ungerechtigkeit nicht verzichten wollen und können. Ich will damit sagen, die Funktionsweise könnte grob so aussehen, bei gemeinsam geplanten Aktionen tragen wir unser Projekt an die freien Strukturen heran und diese entscheiden dann frei, ob und inwieweit eine Zusammenarbeit konkret in diesem Falle möglich ist, und umgekehrt gilt das Gleiche. Die Freien haben das Recht, autonom zu entscheiden, ob mit der NPD was, wo, wie durchgeführt wird. Aber auch wir haben natürlich das Recht und die Pflicht, Grenzen zu ziehen. Kurzum, wir benötigen auf diesem Feld einen klaren Leitfaden und dieser wird auch durch die neue Parteiführung in der nächsten Zeit erarbeitet werden. Klare Regeln sorgen, und das kann ich aus Erfahrung hier sagen, für eine gute und respektvolle Zusammenarbeit, läßt Trennendes in den Hintergrund treten und befördert Gemeinsames.

Herr Pastörs vielen Dank für dieses Gespräch.
zurück | drucken Erstellt am Montag, 14. November 2011