Mobilmachung für den Öko-Landbau

Ein deutliches Umsteuern bei den Agrarbeihilfen forderte jüngst ein Bündnis mit dem Namen „Meine Landwirtschaft – EU-Agrarreform jetzt mitgestalten.“ Ihm gehören 25 Umwelt- und Bauernverbände sowie Stiftungen und Entwicklungshilfe-Organisationen an.
 
Agrarsubventionen sollen sich nach Vorstellung des Bündnisses künftig nicht  mehr an der Anzahl der Hektar, sondern an den Leistungen für die Allgemeinheit orientieren. Der Bundesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für bäuerliche Landwirtschaft (AbL), Friedrich Wilhelm Graefe zu Baringdorf, erklärte laut Medienberichten, daß bei den EU-Zahlungen künftig nicht mehr jene Betriebe „belohnt werden“ dürften, „die den ländlichen Raum entvölkern und von der Wertschöpfung abkoppeln“.

Statt dessen sollen jene bei der Förderung bevorzugt werden, die Arbeitsmöglichkeiten anbieten. Die volle Beihilfe solle, so Graefe zu Baringdorf weiter, nur derjenige erhalten, der eine vernünftige Fruchtfolge einhalte und bei dem eine Kultur nicht mehr als 50 Prozent der Ackerfläche einnehme. Betriebe, die auf der Hälfte ihrer Fläche „nur eine Kultur anbauen, „denen sollten nur 70 Prozent der bisherigen Beihilfen zustehen“. Die restlichen 30 Prozent könnten dann bäuerlichen Betrieben zufließen, die artgerechte Tierhaltung betreiben oder mehr Arbeit im ländlichen Raum schaffen.    
 
Dem Moloch EU sagen die Verantwortlichen zwar nicht den Kampf an, doch ließen sich die Forderungen auf nationaler Ebene ohne weiteres umsetzen, zumal die BRD unverändert als größter Nettozahler Brüssels bezeichnet werden darf.
 
Nationale voll auf einer Linie mit den Verbänden   
 
Die NPD-Landtagsfraktion hat sich an der Diskussion beizeiten beteiligt. Schon 2008 forderte sie, den ökologischen Landbau in M/V mit konkreten Maßnahmen zu fördern. So sollte bis 2011 ein umfassender Aktionsplan „Ökologischer Landbau für Mecklenburg-Vorpommern“ erarbeitet werden. Ins Spiel gebracht wurde auch eine Verstärkung des Anreizes zur Umstellung auf Öko-Landbau, indem „eine Neuberechnung der Umstellungs- und Beibehaltungsprämien und deren deutliche Anhebung“ vorgenommen wird. Auch forderten die Nationalen eine verbesserte Produktentwicklung und - werbung sowie einen gemeinsamen Internetauftritt, um auf diese Weise die Absatzbedingungen zu stärken. Und nicht zuletzt sprach sich die NPD-Mannschaft in dem Antrag für einen Ausbau der Ölkolandforschung in der Landesforschungsanstalt aus. Den gesamten Katalog der von den Nationalen seinerzeit aufgestellten und noch immer gültigen Forderungen finden Sie hier.
 
Gewinne für den ländlichen Raum und fürs Volk
 
Der NPD-Abgeordnete Raimund Frank Bormann zeigte im Redebeitrag zum Antrag seinerzeit auf, vor welcher Wahl auch das Land M/V steht: „entweder Fortsetzung der industrialisierten Landwirtschaft mit Großbetrieben, Monokulturen, Artensterben, Agrogentechnik und feudalen Abhängigkeitsstrukturen oder kleinteilige Betriebe, naturnahe und gesunde Produktion mit nachhaltig hohen biologischen Standards, indem sie beim Anbau wechselnde Fruchtfolgen beachten und eine mineralische Überdüngung vermeiden.“ In solchen Betrieben werde „ein Vielfaches der Beschäftigten benötigt wie gegenwärtig in der Agroindustrie.“ Auf diese Weise würde der ländliche Raum gestärkt bzw. vor einem weiteren Ausbluten bewahrt.   
zurück | drucken Erstellt am Mittwoch, 06. April 2011