Nein zur Massentierhaltung in Mecklenburg und Pommern

In Berlin fand am vergangenen Wochenende eine Großdemonstration unter dem Motto „Wir haben es satt - Nein zu Gentechnik, Tierfabriken und Dumpingexperten" statt.

Zu dem Protest kamen tausende betroffene Anwohner aus dem Bundesgebiet zusammen, um ihren  Ärger und ihre Wut gegen die industrialisierte Tier-„Produktion“ und die gegenwärtige Lebensmittelpolitik zum Ausdruck zu bringen. Anlaß des Unmuts war die von der Bundesregierung veranlaßte Agrarministerkonferenz bezüglich des Dioxin-Skandals.

Kriminelle Machenschaften ausländischer Großindustrieller

Auch Mecklenburg und Pommern ist in den letzten Jahren vermehrt in den Fokus von Großindustriellen gerückt worden. Die zumeist aus dem Ausland stammenden Investoren, wie z.B. aus den Niederlanden oder Belgien, versuchen eine Agrarfabrik nach der anderen aus dem Boden zu stampfen. Der Hintergrund des Interesses ist weder eine günstige Lage oder andere infrastrukturelle Faktoren, sondern einfach die Tatsache, daß dieses Sorte von Großindustriellen in ihrem eigenen Heimatland u.a. Verbote zum Bau weiterer Anlagen auferlegt bekommen haben. Wegen baulichen Mängel und Verstößen gegen die Tierhaltung sind einige der Agrarindustriellen schon verurteilt worden.

Die finanzielle Notlage der Kommunen und das Versprechen von Arbeitsplätzen an die Bürger werden nicht selten ausgenutzt, um schnellstmöglich in den Hinterstuben der Ämter die Bauanträge zu unterzeichnen und eine Anlage nach der nächsten zu installieren. Der Bürger wird über die Risiken, die agrarindustrielle Tierzucht bergen, nicht genügend aufgeklärt und über die wahren Ausmaße in Unklarheit gelassen.

Geflügelmast in Klein Daberkow

Seit geraumer Zeit wird in der Region Brohmer Berge im Landkreis Mecklenburg-Strelitz der Bau von zwei Geflügelmastanlagen geplant. Mit je 200.000 Tierplätzen haben die geplanten Geflügelzuchtanlagen ein Gesamtvolumen von 400.000 Tieren, die in der Gemeinde Klein Daberkow errichtet werden sollen.

Der Tourismus und die ökologischen Belange spielen hierbei keine Rolle. Die Profitgier und die Machtstellungen auf dem gesättigten Markt sind die Dinge die von Interesse sind. Arbeitsplatzversprechen sind nichtig. Ein geringer Teil von Arbeitnehmern wird in diesen Mastanlagen eine Anstellung finden, denn die automatisierten Anlagen benötigen wenig Personal zur Durchführung der Arbeitsprozesse.

Mastanlagen im Zentrum der Kritik

In Friedland soll eine Jungsauen-Aufzucht Anlage mit mehreren Ställen und mit einem Fassungsvermögen von je 1.499 Schweinen errichtet werden. Statt eine Großanlage zu bauen, wollte der Agrarindustrielle Filip Verschelde aus Belgien mehrere Kleinanlagen errichten lassen.

Hierfür benötigte Baugenehmigungen wurden in fast allen Fällen erteilt und der Bau soll in diesem Jahr wohl über die Bühne gehen. Hierbei geht anscheinend die perfide Strategie auf, Baugenehmigungen für Anlagen mit der ungewöhnlichen Anzahl von 1.499 Schweinen zu beantragen. Das Staatliche Amt für Umwelt und Natur (StAUN) Neubrandenburg hat bisher solche Anlagen nur einer Prüfung unterzogen, wenn diese mindestens eine Zahl von 1.500 Tieren vorweisen. Auch das neu gegründete Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt wird sich an der geltenden Rechtslage halten müssen und daher nicht vom gängigen Gebaren der Vorgängerbehörde abweichen.

Die gleich größte Schweinemastanlage Europas soll im Landkreis Demmin errichtet werden (wir berichteten hier). Im Örtchen Alt Tellin sollen 10.500 Schweine herangezüchtet und anschließend verarbeitet werden. Wie in Friedland, Alt Tellin, Klein Daberkow  und anderen Städten und Dörfern in unserem Land forciert sich jedoch Widerstand. Die Menschen haben es satt, solche industriellen Großanlagen vor die Nase gesetzt zu bekommen. Zahlreiche Bürgerinitiativen stellen sich den Kampf gegenüber den Investoren und den Behörden.

Artgemäße Tierhaltung statt industrieller Mastanlagen

Bereits in der Vergangenheit hat die NPD sich gegen die Massentierhaltung in unserem Land ausgesprochen. In zahlreichen Anträgen (hier, hier, und hier) und Anfragen (Drucksache 5/2291 oder 5/1942) wurde versucht den Etablierten auf den Zahn zu fühlen und Mißstände aufzudecken.

Die kleinteilige und artgerechte Tierhaltung muß daher das Ziel landwirtschaftlichen Entwicklung sein. Arbeitsplätze lassen sich nur durch kleinteilige bäuerliche Landwirtschaft verwirklichen.
zurück | drucken Erstellt am Dienstag, 25. Januar 2011