Der Schneeschieber und die Globalisierung

„Ham wer nicht“ oder „Vielleicht kommt nächste Woche was rein“ – Sprüche wie diese werden all jenen Zeitgenossen noch in Erinnerung sein, die das DDR-Mangelwirtschafts-System bewußt miterlebt haben. In der westlichen Überflußgesellschaft gibt es hingegen alles, was das Herz begehrt. Denkste! „Skijacken und Schneeschieber sind schon Mangelware“ titelte am Mittwoch die Ostsee-Zeitung (Rostocker Lokalteil). Zu Wort kommt dabei zunächst Heinz Kopp, Geschäftsführer des Einzelhandelsverbandes Nord: „Das ist eine Folge der Globalisierung.“ Ein Großteil der Textilien würde nun einmal in China, Indien oder „anderswo“ produziert - „anderswo“, und hier macht sich ein Einschub notwendig, ist nach derzeitiger Praxis immer dort, wo die „günstigsten Standortbedingungen“ vorherrschend sind, es also „Menschenmaterial“ gibt, das bereit ist, zu Sklavenlöhnen zu schuften. Möglich also, daß statt des chinesischen bald der vietnamesische oder laotische Arbeiter die hierzulande gekaufte Winterbekleidung anfertigt.  
 
Kaum zu glauben: Bestellungen ein Jahr im voraus

 
Die Produkte, so Kopp gegenüber der OZ, würden von den Händlern ein Jahr im voraus bestellt. Bei frühem Wintereinbruch seien bestimmte Waren eben rasch weg; ein Nachordern wäre nur unter erschwerten Bedingungen möglich. Und der Schneeschieber-Mangel? Auch hier kommt, man mag es im ersten Moment kaum glauben, die Globalisierung ins Spiel. Auch hier säßen die Lieferer in Fernost. Ein leitender Globus-Mitarbeiter erklärte: „Die Lieferanten kommen mit der Produktion nicht hinterher. Aluminium ist knapp.“
 
Am Raum orientierte Volkswirtschaft statt wahnwitzig lange Transportwege
 
Einmal mehr beruht die Globalisierung der Wirtschaft auf dem überholten und falschen Ziel der maximalen Ausbeutung der Erde durch die Schaffung wirtschaftlicher Monokulturen. Die NPD lehnt die Globalisierung der Wirtschaft auch deshalb ab, weil diese in weiten Teilen Deutschlands zu Massenerwerbslosigkeit und zum Niedergang ganzer Wirtschaftszweige führt. Statt diese Zustände als naturgegeben zu akzeptieren, fordern die Nationalen „eine am heimischen Lebensraum und am Bedarf der Menschen orientierte vielseitige und ausgewogene soziale Volkswirtschaft, die ihren Schwerpunkt nicht in der einseitigen Exportorientierung, sondern in der Stärkung des Binnenmarktes sieht.“ Weiter heißt es im Parteiprogramm der NPD: „Innerhalb der raumorientierten Volkswirtschaft werden regionale Wirtschaftskreisläufe gefördert, um Beschäftigung und Kaufkraft im Land zu sichern (Weiteres unter http://www.npd.de/volkswirtschaft).“
 
Die Schaffung der auf Regionen bezogenen Wirtschaftskreisläufe steht überdies unmittelbar mit dem sonst so viel beschworenen Umweltschutz in Verbindung. Die Verringerung der überwiegend elend langen Transportwege wäre nämlich ein unmittelbarer Effekt des Umbaus der Wirtschaft. Gefragt ist dabei natürlich auch der viel zitierte deutsche Schaffens-, Gestaltungs- und Erfindergeist, um die benötigten Produkte weitgehend aus eigener Kraft herstellen zu können. Die jetzigen Zustände erinnern jedenfalls auch Heinz Kopp vom Einzelhandelsverband an längst vergessen geglaubte Zeiten.
zurück | drucken Erstellt am Samstag, 11. Dezember 2010