Begrüßungsgeld für Nachwuchs

In Poseritz auf Rügen greift ein Bürgermeister in die eigene Tasche, um ein Begrüßungsgeld für Neugeborene zu zahlen. Die NPD hat in punkto Begrüßungsgeld auch schon einige Vorstöße unternommen.

Geld in der Haushaltskasse hat er kaum zur Verfügung. Dennoch liegt ihm eine Verjüngung seiner Gemeinde am Herzen. Michael Burmeister, Bürgermeister von Poseritz (Insel Rügen), griff zu einer ungewöhnlichen Methode, um die Geburtenfreudigkeit in seinem Verantwortungsbereich zu erhöhen: „Ich habe mich verpflichtet, für jeden Neugeborenen 500 Euro zu spenden. Bedingungen sind, daß das Kind mit Hauptwohnsitz in Poseritz gemeldet ist und die örtliche Kindertagesstätte nutzt“, erklärte der drahtige Mann mit dem stets optimistischen Blick gegenüber der Ostsee-Zeitung (Rügener Ausgabe).

Das Geld wird gestaffelt ausgezahlt: Die ersten 100 Euro gibt’s zur Geburt. Bis zum vierten Geburtstag folgen jeweils 100 Euro pro Jahr. Das Begrüßungsgeld entnimmt Burmeister für die Dauer seiner Amtszeit der Aufwandsentschädigung (das sind etwa 700 Euro), die er für die Ausübung seines Ehrenamtes bekommt.

Mit dem Babygeld hat Burmeister, der zur Wählergemeinschaft für Poseritz gehört, übrigens ein Wahlversprechen eingelöst.

NPD mit einigen Vorstößen zum Thema

Anders sieht es da schon in den Kaiserbädern aus. Hier kündigte die CDU in ihrem Programm zur Gemeindevertreterwahl vollmundig an, sich für ein Begrüßungsgeld einsetzen zu wollen. Die NPD-Fraktion als volkstreue Heimatpartei nahm die Christdemokraten beim Wort und beantragte, für die Kaiserbäder Ahlbeck, Bansin und Heringsdorf die Einführung eines Begrüßungsgeldes, das den Eltern in Höhe von 500 Euro pro Neugeborenem ausgezahlt werden sollte. Der Vorstoß wurde auf Antrag eines ehemaligen CDU-Mannes in den Finanzausschuß überwiesen. Dort fiel die familienpolitisch so wichtige Forderung letztlich der Ablehnung anheim. Der CDU-Fraktionschef Saupe begründete diesen Schritt mit fehlendem Geld, eine Feststellung, die die Schwarzen natürlich erst nach der Wahl trafen. Des weiteren ist für teure Prestigeobjekte Geld offenbar unverändert vorhanden. Die Promenade nach Swinemünde beispielsweise soll für 1,7 Millionen verlängert werden, wobei die Gemeinde einen Eigenanteil von 260.000 Euro aufbringen muß.

In Pasewalk erreichte der dortige NPD-Stadtvertreter Kristian Belz immerhin, daß der Antrag für ein Begrüßungsgeld für deutsche Neugeborene in die Ausschüsse überwiesen werden konnte. Letztendlich aber ist der Kampf, ja, das Feilschen ums Begrüßungsgeld für Neugeborene ein Auszug aus der BRD-Lebenswirklichkeit. Denn während die „Politgrößen“ sauer verdiente Steuergroschen lieber in Bundeswehr-Auslandeinsätze, Ausländer-„Integration“, milliardenschwere Bankenrettungs-Programme oder den „Anti-Rechts“-Kampf stecken, verfügen die Kommunen über immer weniger Geld.

Dem Bürgermeister von Poseritz ist überdies recht zu geben, wenn er die Politiker des Bundestages dazu auffordert, es ihm gleichzutun, indem sie in den eigenen, durchaus prall gefüllten Geldbeutel greifen, um etwas für das Gemeinwohl zu tun.
zurück | drucken Erstellt am Freitag, 03. September 2010