Vom Schnuller gleich zum Computer?

„Viele Kinder haben schon einen zu hohen Fernsehkonsum, da sollte die Kita eher gegensteuern und zeigen, was es in der realen Welt alles zu erleben gibt“, zitierte die Deutsche Presse-Agetur jüngst die Sozialpädagogin Birgit Grämke von der Landeskoordinierungsstelle für Suchtvorbeugung M/V. Weiter sagte Grämke: „Computer bedienen wie der Fernseher nur die Sinne Hören und Sehen.“ Bewegung spiele keine Rolle; Tast-, Geschmacks- und Geruchssinn würden nicht gefordert. „Wichtig ist in dem Alter vor allem, daß die Kinder lernen, sich mit ihrer Umwelt und anderen Kindern auseinanderzusetzen.“
 
Unterstützung erfährt Frau Grämke von Detlef Scholz von der Evangelischen Suchtkrankenhilfe. „Polemisch gesprochen werden Kinder durch PCs in den Kitas vielleicht erst angefixt. Dann wollen sie auch zu Hause vor dem Gerät sitzen.“ Es gebe, so beide Berater, „keine Studie, die belegt, daß Kinder bei frühem Medienkonsum medienkompetenter würden.“ Folglich reiche es vollkommen aus, wenn mit der Bildung am PC in der Grundschule begonnen werde.
 
Gedanken wie diese können die Nationalen zumindest partiell unterschreiben. Die NPD ist gleichfalls der Meinung, daß man kleine Kinder nicht überfrachten sollte. Wichtig ist ohnehin, zunächst die körperlichen und die Charaktereigenschaften auszuprägen, bevor das eigentliche Vermitteln von Wissen beginnt. Die Körperschulung betreffend, gibt es zwischen Stettiner Haff und Grieser Gegend aber noch einiges zu tun. Das beweisen die Daten der Schuleingangsuntersuchungen vergangener Jahre. Bis zu 15 Prozent der Lütten sind übergewichtig oder sogar adipös (siehe hier).

„Wenn ich das Fitneß-Bild unserer Kinder und Jugendlichen (…) einmal moderat fortschreibe, dann ergibt sich dies: (…) 2050 dürften unsere Kinder zur Einschulung immer noch im Kinderwagen sitzen. Kommen sie da raus, brechen sie auf dem Weg vom Computer zum Fernseher vor Erschöpfung zusammen. Wer auf einen Baum klettern kann, (…) kommt sofort in ein Leistungszentrum. (…) Sport Nr. Eins ist in Deutschland inzwischen Skat; und geschwitzt wird bestenfalls noch in der Sauna.“

Der ehemalige AOK-Vorstandsvorsitzende Dr. Hans Jürgen Ahrens im Jahr 2003 bei der Vorstellung einer Studie zum körperlichen Zustand von Mädchen und Jungen im Alter zwischen sechs und 18 Jahren

 
In Tatenlosigkeit verharren die Verantwortlichen in Mecklenburg und Pommern zwar nicht. Das beweisen die Initiative „Bewegte Kinder“ sowie der Einsatz des „Kombinierbaren Kinderturngeräts Greifswald“ (nachzulesen hier sowie in den Drucksachen 5/2951 und 5/3452). Die Ausweitung des Projektes „KTG Greifswald“ ist nach den derzeitigen Umständen aber nicht möglich. Es fehlen schlicht und ergreifend die Mittel. Stattdessen verplempert die Landesregierung lieber Steuergelder für den Kampf gegen national denkende Deutsche und die NPD-Fundamentalopposition.
zurück | drucken Erstellt am Donnerstag, 22. Juli 2010