Fallbeispiel linker Diskussions-„Kultur“

Rote Ewiggestrige relativieren „Befreiungs“-Sadismus durch sowjetische Soldateska - und belegen Kritiker mit Maulkorb

Im Rahmen einer Abendveranstaltung luden verschiedene Gewerkschaften und postkommunistische Verbände am vergangenen Freitag zu „wissenschaftlichen“ Auswertungen über die letzten Kriegstage in der pommerschen Stadt Demmin ein. Bereits im Vorfeld kündigten die Veranstaltungsleiter eine typisch tendenziöse Betrachtung der Ereignisse an. Das Motto: „8. Mai – Tag der Befreiung – Nie wieder Faschismus – Nie wieder Krieg“. Vorsichtshalber verwiesen sie in der Lokalpresse auf ihr Hausrecht, um „Störenfriede“ von der Veranstaltung fernzuhalten.
 
Grund genug für einige Nationale, den „öffentlichen Diskussionsabend“ aufzusuchen und ihre Sicht auf die Befreiungslüge darzustellen. Bekanntlich kam es in Demmin zum größten Massensuizid in der deutschen Geschichte. Obwohl kampflos am 30. April 1945 an Rotarmisten übergeben, wurden in den folgenden drei Tagen bis zu 80 Prozent des Stadtgebietes eingeäschert, gebrandschatzt und zerstört. Aus Angst vor sowjetischen Übergriffen vergifteten oder erschossen verzweifelte Einwohner in panischer Angst sich selbst und ganze Familien ertränkten sich in den Flüssen Peene und Tollense. Ein Rostocker Historiker nimmt an, daß sich schätzungsweise 1.200 bis 2.500 Demminer das Leben genommen haben.

Rausschmiß bei „Verdacht“  

Zu einer Diskussion ließ es Guido Fröschke, Veranstaltungsleiter und IG-Metall-Lobbyist, an diesem Abend nur bedingt kommen. Bereits zu Beginn forderte er alle Personen, die eine Mitgliedschaft in der NPD inne haben, auf, den Saal zu verlassen. Den Einwand eines Veranstaltungsteilnehmers, daß der Themenabend doch öffentlich ausgeschrieben worden sei, quittierte der „Hausherr“ mit der Aufforderung an diesen, den Saal umgehend zu verlassen.

Während ein Nationalist, dem der IG-Metaller die Parteimitgliedschaft „an der Nasenspitze“ anzusehen vermeinte, den Raum verlassen mußte, konnten trotz alledem andere Personen „unentdeckt“ der Veranstaltung folgen.

Gewerkschaften verhöhnen Demminer Opfer

Schon zu Zeiten des DDR-Regimes blendeten die damaligen Machthaber den traumatischen Terror, der Deutschland zum Ende des Zweiten Weltkrieges und weit nach dem 8. Mai 1945 ereilte, kategorisch aus. Noch im August 1989 behauptete die systemtragende „Ostsee-Zeitung“ in einer „Chronik zur Geschichte der SED-Kreisparteiorganisation“, daß die in den letzten Kriegstagen stattgefundenen Ereignisse ein Ergebnis von „verbrecherischen Handlungen einiger Werwolfleute und Hitlerjungen“ gewesen wären.

In dem gleichen Tenor äußerten sich die auf der Veranstaltung in der Mehrheit befindlichen Schuldkult-Extremisten, die den größten Massensuizid in der deutschen Geschichte als natürliche Folgeerscheinung des Zweiten Weltkrieges erscheinen lassen wollten. Das konnten die im Saal verliebenden beiden Demminer nicht unwidersprochen stehen lassen. Zum Ärgernis des Veranstaltungsleiters sahen sie den 8. Mai nicht als Akt einer „Befreiung“ an, sondern als der Inbegriff des Terrors an deutschen Zivilisten durch entmenschte Besatzer.  

Redeverbot für Andersdenkende

Der anwesende Demminer Einwohner Frank Rode äußerte hierzu nach Ende des „Diskussions“-Abends:

„Von den Veranstaltern wurden dann etwa 15 Minuten des am Montag und Mittwoch kommender Woche laufenden Films "ANONYMA" gezeigt - anschließend wurde zur Diskussion aufgerufen. Ich meldete mich und habe die bitterbösen Erfahrungen meiner Familie geschildert, die den Einmarsch der Roten Armee alles andere als eine Befreiung am eigenen Leib verspürten.  Auf meinen kurzen und emotionalen Beitrag hin sprang die SPD-Landtagsabgeordnete Frau Ute Schildt gespielt empört auf und wies darauf hin, daß ich angeblich in einem Internet-Forum aufgerufen hätte, die Veranstaltung „aufzumischen“.

Da ich keiner Partei angehöre und lediglich mein Recht auf freie Meinung wahrnehmen wollte, sind meiner Meinung nach kritische Nachfragen zu vorgefertigten, einseitigen Geschichtsbildern gerechtfertigt. Von Herrn Fröschke wurde mir daraufhin prompt Redeverbot erteilt. Sieht so etwa der Umgang mit freien Meinungsäußerungen bei Gewerkschaftern aus?“


zurück | drucken Erstellt am Montag, 10. Mai 2010