Swinemünde 1945: Als der Tod vom Himmel fiel…

„Belastbare“ Opferzahlen sollen Bombenangriff auf Swinemünde verharmlosen.

Am 12. März 1945 verloren nach Angaben renommierter Geschichtsforscher mehr als 23.000 Vertriebene und Flüchtlinge, verwundete und stationierte Soldaten, Frauen und Kinder bei einem schweren US-amerikanischen Luftangriff auf die pommersche Hafenstadt Swinemünde ihr Leben. Auf dem Golm bei Kamminke/Insel Usedom liegen sie heute als namenlose Opfer in Gemeinschaftsgräbern.

Am Freitag vergangener Woche versammelten sich zum 65. Jahrestag des alliierten Bombenhagels auf der Golmer Kriegsgräberstätte jene offiziellen Vertreter, die den Opfern in der Vergangenheit wenig Aufmerksamkeit schenkten. So verwundert es eben nicht, daß zu diesem Anlaß die BRD-Nomenklatur auch nicht müde wurde, auf ihre „Täterthese“ zu verzichten.

„Trauernde“ verhöhnen Opfer

So erklärte der am Freitag anwesende Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Norbert Nieszery, in einer Pressemitteilung, daß das Bombeninferno von Swinemünde aus einer „Dynamik der Gewalt und Gegengewalt im Kriegs“ resultiere. Nach Logik dieses Herrn, war der Luftangriff auf Swinemünde eine Art Vergeltung eines von „Nazi-Deutschland“ begonnenen Krieges.

Darüber hinaus bezweifelte ein ebenfalls anwesender Bundeswehrhistoriker in seiner Ansprache die Anzahl der Opfer, die durch alliierte Luftmörder am 12. März 1945 einen qualvollen Tod sterben mußten. Dieser verneinte, daß es 23.000 Bombenopfer gegeben hatte und äußerte, daß er „die Zahl von 4.500 Opfer für belastbar“ halte.
 
„Dresden des Nordens“

Die Straßen der vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges 22.000 Einwohner zählenden Stadt waren 1945 vollgestopft mit Vertriebenen und Flüchtlingen aus Deutschlands Osten, die weiter nach Westen wollten. Schulen und andere öffentliche Gebäude waren überfüllt mit Alten, Kranken und Verwundeten. Im Frühjahr 1945 standen sowjetische Streitkräfte vor der Diewenow bei Wollin. Nachdem ihnen deutsche Wehrverbände noch anfangs die Stirn bieten konnten, forderten die Sowjets von ihrem Waffenbruder aus Washington Unterstützung aus der Luft an.

671 schwermotorige Bomber – sogenannte „fliegende Festungen“ – sowie 412 Jagdflugzeuge der 8. US Army Air Force hüllten daraufhin Swinemünde in einen infernalen Bombenteppich. Dabei waren allgemein die schweren Bombenangriffe auf deutsche Städte spätestens seit Ende des Jahres 1944 ohne militärischen Hintergrund. Gemeinsames Ziel der Alliierten war es, das deutsche Volk zu demoralisieren („moral bombing“). Das Deutsche Reich hatte sich ohne Wenn und Aber der „bedingungslosen Kapitulation“ und des Diktats der späteren Besatzer zu fügen. Der alliierte Bomben-Holocaust sollte nach den Plänen der antideutschen Kriegsverbrecher das Mittel sein, das Deutsche Volk in die Knie zu zwingen. Dies wurde am 12. März 1945 in Swinemünde praktiziert.


Stalin, Churchill und Roosevelt brauchten keinen Hitler

Es ist bezeichnend, daß die herrschende Klasse stets die angebliche deutsche Alleinschuld am Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wie eine Monstranz vor sich herschieben muß und gar Opferzahlen klein rechnen möchte, wenn deutschen Kriegsopfern gedacht wird. Jegliche offizielle Erinnerungskultur basiert auf einem einseitigen Schuldkult und einem nicht enden wollenden Trommelfeuer von Propagandalügen.

Obwohl immer mehr Historiker Tatsachen aufdecken, daß auch ohne ein nationalsozialistisches Deutschland die Welt in einen Weltenbrand geraten wäre und obwohl selbst die Gedenkstätte auf dem Golm über 23.000 Tote umfaßt, wurde auch am letzten Freitag die Möglichkeit nicht genutzt, um ein ehrliches, offenes und würdevolles Trauerzeremoniell für die Swinemünder Opfer zu vollführen.   

Leiden vieler Swinemünder endete nicht nach Kriegsende

Erinnert sei an dieser Stelle an die Enthüllungen eines polnischen Ex-Milizionärs Anfang 2008 in der polnischen  Tageszeitung "Gazeta Wyborcza“. Seinen Aussagen zu Folge haben Angehörige einer polnischen sogenannten Bürgermiliz NACH Beendigung der Kampfhandlungen im Winter 1945/46 Verbrechen an deutschen Zivilisten in Swinemünde begangen. Über 40 ermordete Deutsche sollen sich noch heute in einem Massengrab unter dem Pausenhof einer städtischen Sonderschule in der nunmehrigen Piastowski-Straße befinden.

Daraufhin schrieben viele besorgte Bürger an verantwortliche deutsche Opferorganisationen und baten um Stellungnahme. Eine Reaktion erfolgte erwartungsgemäß nicht. Seitdem erfolgte auch nichts, um die mutmaßlichen deutschen Opfer zu bergen und zu identifizieren, um alle Zweifel vollends ausräumen zu können.

Das dramatische Schicksal der immer noch nicht exhumierten deutschen Mordopfer rief bis zum heutigen Tag hierzulande weder in den Systemmedien, noch in BRD-Regierungskreisen oder bei Kriegsopferorganisationen irgendein Echo hervor. Damit verlieren diese „Offiziellen“ nicht nur an Glaubwürdigkeit gegenüber den Hinterbliebenen, sondern beweisen einmal mehr, daß ihr Rezept zur gebetsmühlenartig skandierten „Völkerverständigung“ bloßes Totschweigen und schamloses Relativieren ist, zumal wenn es sich „nur“  um deutsche Opfer handelt.

zurück | drucken Erstellt am Montag, 15. März 2010