Arbeitslosenzahlen rauf oder runter?

Das Statistiken nicht immer die Wahrheit aussagen, ist allgemein bekannt. Das nun aber diese vorsätzlich dazu mißbraucht werden, um das deutsche Volk zu belügen und ruhig zu halten, ist Betrug.

Meldungen über gesunkene Arbeitslosenzahlen durchfahren den Blätterwald hiesiger Gazetten. Von einem "neuen Rekord-Tief" und dem "stärksten Rückgang der Arbeitslosigkeit in Monat Mai seit der Wiedervereinigung", wird geschrieben.

All das ist natürlich kompletter Unsinn. Lediglich ein neues EDV Programm bei den Arbeitsämtern führt zu diesem verwirrenden Zahlenspiel. In den Programmen werden kranke Arbeitslose gesondert registriert. Da man krankgeschrieben nicht als "arbeitslos" gilt, fällt man ganz einfach aus der Arbeitslosenstatistik heraus. Diese Verfahrensweise gibt es zwar schon länger, doch erst mit den neuen Programmen lassen sich damit auch die Statistiken "verzieren". Experten schätzen die Zahlen der Krankmeldungen immerhin auf 150 000.

Auch alle Arbeitslosen, die auf dem zweiten Arbeitsmarkt oder in Fortbildungsprogrammen "beschäftigt" sind, tauchen in keiner offiziellen Statistik auf. Alleine über 281 000 Menschen sind in so genannten Ein-Euro-Jobs tätig und fallen damit raus.

Das die Zahlen somit nicht der Realität entsprechen, stört die etablierten Politiker wenig. Im alles übertönenden WM-Rausch, sprachen Müntefering und Merkel, vom stärksten Rückgang seit Jahren und einem neuen Aufwärtstrend.

Quelle: SNBP

zurück | drucken Erstellt am Sonntag, 02. Juli 2006