MMA auf Caffiers Verbotsliste gesetzt

Vollkontaktwettkämpfe „Mixed Martial Arts“ nach Landtagsbeschluß bald verboten

Die auch hierzulande praktizierte Sportart „Mixed Martial Arts“ - kurz MMA – bedeutet den Einsatz von verschiedenen Kampfkünsten im direkten Kontakt Mann gegen Mann. Dabei bedienen sich die Kämpfer fernöstlicher wie heimischer Techniken. Boxens, Judo, Jiu-Jitsu, Ringen Kickboxen und Muay Thai finden in einem klaren Regelwerk Anwendung. Bei den Wettkämpfen sind die Teilnehmer verpflichtet sind, Schutzbekleidungen zu tragen.

Dies scheint allein schon der Anstoß zu einem Antrag der Koalitionsfraktionen CDU-SPD gewesen zu sein, der ein Verbot von MMA-Veranstaltungen forderte. Vertreter beider Parteien glänzten in ihren Redebeiträgen nicht gerade mit Fachwissen. Der Linkspartei ging der Antrag nicht weit genug und empfand Sportveranstaltungen wie Boxen und „Wrestling“ ebenfalls in der Weise „gewaltverherrlichend“, wie es im Antrag dem MMA-Sport unterstellt wird. Der CDU-Innenminister und selbsternannte „Wehrhafte Demokrat“ Lorenz Caffier wird sich in naher Zukunft der Verbotsforderung annehmen, zumal er mit Verboten schon in jüngster Vergangenheit sich einen zweifelhaften Ruf erwarb.

„Die Etablierten verkennen die Wurzel dieses Sports. So sind die MMA vom olympischen Geist im alten Griechenland entlehnt. Im 8. und 7. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung versuchten die Olympioniken der Frage nach zugehen, wer im Allgemeinen der beste Kämpfer ist. So wurde der Vorläufer der MMA - genannt Pankration, welches soviel wie `die ganze Stärke` bedeutet - schließlich eine olympische Disziplin. Die in der Neuzeit reaktivierte Traditionssportart stößt gerade wegen ihrer Modernität bei vielen auf Unverständnis. Dabei suchen sich die Jugendlichen gerade wegen Ermangelung entsprechender Angebote Freizeitaktivitäten.

Die teilweise substanzlosen Reden der Altpolitiker verdeutlichten in der 81. Landtagssitzung, die Unkenntnis über den MMA-Sport. Was man nicht kennt, wird gleich stigmatisiert. Dabei zeigte sich einmal mehr, wie Demokratie im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern funktioniert: Die Mehrheit im Landtag besitzen die Koalitionsfraktionen SPD und CDU. Diese fordern ihre Landesregierung - besetzt mit CDU- und SPD-Ministern – zum MMA-Verbot auf. Das Abstimmungsergebnis steht somit stets vor der Debatte fest. Die Diskussionen hierzu, die  dieses Mal ohne Hörung von Sachverständigen auskam, bestätigt die Auffassung, daß der Landtag einfach nur Theater spielt. Eine Zutrittsbeschränkung für Unter-18-Jährige bei MMA-Veranstaltungen ist jedoch ausreichend.“, äußerte der NPD-Redner Tino Müller zum MMA-Verbotsantrag.

zurück | drucken Erstellt am Donnerstag, 19. November 2009