Es reicht nicht zum Leben und nicht zum sterben, seit dem Kathrin B.* aus Ludwigslust Hartz IV - Zahlungen erhält ist die Geldbörse immer drei Tage vor dem Monatsende leer. Wenn sie nicht ihre Mutter hätte die ihr immer noch mal etwas zusteckt, dann müßten sie und ihre Tochter hungern. Manchmal geht sie auch zum Diakonischen Werk um sich für ein geringfügiges Entgelt wieder einmal richtig satt zu essen. Ein elendes Leben für einen Menschen der immer gearbeitet hat. Seit zehn Jahren ist sie arbeitslos. In unserer Region findet sie als gelernte Verkäuferin keinen neuen Arbeitsplatz. Besonders schwierig ist es dann auch noch weil sie halbtags ihre an den Folgen eines Schlaganfalls leidende Mutter betreuen muß. Außerdem bin ich den Chefs sowieso immer zu alt mit meinen 40 Jahren sagt Kathrin B.
Am Donnerstag den 30. Juni ging Kathrin B. wie immer am Letzten des Monats zur Postbankfiliale und wollte die karge monatliche Zahlung vom Arbeitsamt abholen. " Keine Auszahlung möglich !" zeigte das Display an. "Da sind Sie Heute nicht die Erste" sagte die Frau am Schalter. Richtig peinlich war Kathrin B. diese Situation, sie hatte das Gefühl alle Leute hinter ihr in der Warteschlange am Schalter würden sie anstarren wie eine Betrügerin. Gleichzeitig schossen ihr die Gedanken durch den Kopf, " wie soll ich nun einkaufen, Sonnabend, Sonntag, wir müssen etwas zum Essen haben." Früher hätte sie in so einer Situation geheult, jetzt riß sie sich zusammen und beabsichtigte, wirklich zum letzten mal, ihre Mutter um etwas Geld zu bitten. Außerdem beschloß sie morgen, am Freitag werde ich zum Arbeitsamt gehen und mal ordentlich auf den "Putz hau`n".
Die Mutter von Kathrin B. ist Frührentnerin und erhält für die jahrelange schwere Arbeit in der Landwirtschaft eine Rente die nur unter sparsamsten, fast ärmlichen Bedingungen zum Überleben reicht. Die Rentenzahlung war auch erst am Donnerstagnachmittag auf dem Konto gutgeschrieben worden. Ein Mann in der Sparkasse sagte zu Frau B. : " Der Staat ist pleite, früher haben wir unsere Rente immer schon drei Tage vor dem Ersten bekommen und mehr war das auch. Jetzt wird nur noch abgezogen!" Im weitergehen murmelte er: "Alles wie in USA, der Sozialstaat wird kaputtgemacht damit die Reichen immer reicher werden."
Als Kathrin B. am Freitag den 1. Juli zum Arbeitsamt ging stand dort bereits eine lange Schlange Wartender vor der Tür. Die Gespräche der Leute drehten sich um die nicht eingegangene Zahlung. Ein Mann aus der Schlange erklärte, er habe im Internet in sein Konto eingesehen und immer noch keine Zahlung von Hartz IV-Geld entdecken können. Die Warteschlange reichte nach einiger Zeit bis in den 1. Stock des Gebäudes, wie eine Frau erzählte. Angeblich könnten die Mitarbeiter des Arbeitsamtes auch keine konkreten Aussagen machen warum kein Geld auf dem Konto sei. "Es werde alles geprüft". Einige Frauen auf dem Flur weinten und sagten, sie müßten unbedingt Geld haben damit sie für das Wochenende Einkaufen kaufen könnten sonst müßten sie und ihre Kinder hungern. Kathrin B. hörte wie am Ende des Flur eine Männerstimme laut wurde. Der Mann rief : " Das könnt ihr mit uns doch nicht machen, den K ........ schiebt ihr das Geld in den A........ und uns laßt ihr verhungern. Wir wollen gar nicht eure Sch....... Almosen, wir wollen mit ehrlicher Arbeit geldverdienen. " Wissen die hier überhaupt wie das ist wenn man mit dem wenigen Geld eine Familie über die Runden bringen muß?" rief eine schrille aufgeregte Frauenstimme dazwischen. Eine Tür wurde so zugeschlagen, dass sie fast aus dem Rahmen sprang. Dann passierte erst einmal nichts, die Leute aus der Warteschlange debattierten miteinander, aufgerufen wurde Niemand mehr. Dann erschienen dunkelgekleidete Männer von einem Sicherheitsdienst. Angeblich sollte einer der Arbeitslosen eine Angestellte bedroht haben.
Um etwa 12 Uhr gab es eine "erfreuliche Nachricht", von Seiten des Arbeitsamtes hatte man sich dazu durchgerungen den auf ihr Geld wartenden Barschecks auszuschreiben. Nur der Haken an der Geschichte war, die Schecks durften angeblich nicht vor 17 Uhr bei der Postbank eingelöst werden und die schließt um 18 Uhr. Macht ja nichts, Arbeitslose haben ja unbegrenzt Zeit die können dann am Sonnabend, zwei Tage nach dem offiziellen Zahlungstermin ja auch noch ihr Geld abholen.
Presse, Rundfunk und Fernsehen haben zu dem geschilderten Vorfall im Arbeitsamt Ludwigslust natürlich nichts berichtet. Die links ausgerichteten Medien hüllen alles was der SPD - PDS Landesregierung schaden könnte möglichst mit dem Mäntelchen des Verschweigen zu.
Die NPD wird auf der nächsten Kreistagssitzung vom Landrat eine Antwort für das bürgerfeindliche Verhalten des Arbeitsamtes einfordern.
*Der tatsächliche Name von Kathrin B. ist dem Schreiber bekannt, um sie vor Nachstellungen und Verfolgung zu schützen wurde der Name abgeändert.
Klaus Bärthel, Ludwigslust
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Erstellt am Freitag, 08. Juli 2005