Hartz IV und die Zerstörung des Mittelstandes

Hartz IV ist seit nun gut 1 Jahr täglich Gespräch in unserer Gesellschaft. Viel wurde darüber analysiert und diskutiert. Beleuchten wir dieses Thema diesmal am Beispiel der Kommunalen Landschaftspflege, sowie des Garten- und Landschaftsbaus. Gerade in diesem Bereich sind das gesamte Jahr über Arbeiten zu verrichten. Die Städte und Gemeinden beschäftigen eine Vielzahl an Arbeitskräften in unterschiedlichen Bereichen. Um jedoch die Arbeit zu bewältigen, wird unsere Bevölkerung über das Arbeitsamt in eine Maßnahme "vermittelt". Ein Großteil der Bevölkerung ist gewillt und froh, wenigstens für 3 Monate wieder "aus dem Haus" zu kommen. Das ist verständlich und wir befürworten es, daß die Menschen eine Aufgabe haben. Aber wie sieht das der Berufliche Mittelstand, der die Stützpfeiler unserer Wirtschaft in der Region darstellt? Einen Rasenmäher schieben oder eine Motorsense bedienen können die Meisten, doch gehört bei weitem mehr dazu. Oftmals werden diese Arbeitskräfte zum Bau von Trockenmauern, dem Wegebau oder Teilsanierungen eingesetzt. Ein Großteil unserer Bevölkerung wird dadurch "hineingedrückt", wo sie gar nicht die fachlichen Vorraussetzungen besitzen. Welcher ehemalige Schlosser oder welche Kindergärtnerin weiß wie man Gehwege anlegt oder eine Trockenmauer richtig gebaut wird? Deren Qualitäten liegen in anderen Bereichen.
Nehmen wir ein Beispiel, wie es möglich wäre: In der Gemeinde xy ist ein alter Spielplatz mit verrosteten und kaputten Spielgeräten und einem alten Fußballfeld mit meterhohem Gras und alten kranken Bäumen.

Es wäre möglich die Aufgaben folgendermaßen zu vergeben: Die Gemeinde überträgt der IPSE die Aufgabe das hohe Gras zu mähen und anfallende Strauch- und Baumabfälle zu entsorgen. Eine beliebige Privatfirma des Garten-, Landschaftsbaus schneidet die Sträucher und Bäume fachgerecht, repariert gegebenenfalls die Rasenfläche, stellt Begrenzungen aus Holzpfosten und Latten auf, legt Gehwege entweder aus Brechsand, Split oder Betonpflaster an und pflanzt fachgerecht neue Bäume. Die IPSE übernimmt derzeit die Reparatur der Spielgeräte und den Neuanstrich. Es wäre den Arbeitslosen geholfen (bei fairer Entlohnung) ,die dadurch wieder in Arbeit kommen und der Mittelstand hätte einen Auftrag erhalten, kann weiterhin seine Arbeiter beschäftigen und entlohnen und die Gemeinde bzw. die Bevölkerung hätte wieder einen vernünftigen Anziehungspunkt, wo kulturelles und sportliches Leben stattfinden kann, die Menschen wieder gern in ihrer Gemeinde leben, sowie Gemeinschaft und Zusammenhalt gelebt werden.

Statt dessen müssen sie in den Bauwagen ihre Arbeitszeit absitzen und sind teilweise damit beschäftigt ,aufzupassen damit im Winter der Ofen nicht ausgeht. Es ist wichtig, diesen Menschen eine für alle gerechte aber auch sinnvolle Aufgabe zu vermitteln. Statt dessen werden sie für Arbeiten eingesetzt wo sie nur eine Art Hungerlohn für ihre Mühen erhalten, das einer Ausbeutung des Arbeiters des 19.Jahrhunderts gleich käme. Dadurch haben die Städte und Gemeinden weniger Lohnkosten, Materialkosten u.s.w. Die Firma würde die anfallenden Pflegearbeiten und Garten-, Landschaftsbauarbeiten gerne durchführen erhält aber gar nicht erst die Möglichkeit diese Aufträge, auf Grund anderer (erzwungener) Kalkulationen, anzunehmen und damit Wettbewerbsfähig zu bleiben. Folge dessen sind Entlassungen und ansteigende Konkursanmeldungen.

Wir fordern daher für unser deutsches Volk in Mecklenburg-Strelitz :


- Förderung des Mittelstandes

- bevorzugte Vergaben kommunaler Aufträge an Privatfirmen

- gezieltere Einsätze von Arbeitslosen an Stellen die der Gemeinde dienen

- die Kassen für andere Zwecke zu schonen (z.B. für Kitas) und den Mittelstand zu schützen

- gerechtere Bezahlung aller (ihrer Fähigkeit entsprechend)


Sven Leibnitz

zurück | drucken Erstellt am Montag, 14. November 2005