Bürgermeister Dr. Hubert Kaufhold und die Ratten

Am 30. März besuchten Aktivisten aus Niepars und Stralsund die Sitzung des Amtsausschusses in Niepars. Begleitet wurden sie dabei auch von dem Stralsunder Bürgerschaftsabgeordneten Dirk Arendt. Arendt sitzt seit 2004 für die NPD im Stadtparlament der Hansestadt Stralsund. Im öffentlichen Teil der Sitzung, war ein Vortrag des "Zentrums für demokratische Kultur Nordvorpommern-Rügen-Stralsund" (ZdK) zum Thema Rechtsextremismus und Kommunalwahlen angekündigt. Folgt man der Selbstdarstellung des ZdK, so setzt sich dieses bundesweit für "demokratische Werte" ein. Worin diese bestehen sollen, bleibt allerdings im Verborgenen. Eins ist allerdings bekannt, solcherlei Aktivitäten werden durchaus üppig aus dem Steuersäckel finanziert und ermöglichen den "Experten" ein gutes Leben.

An jenem 30. März gaben Hardy Gutsche und sein "Azubi" Freiland ihre Weisheiten zum Besten. Sie griffen dabei tief in die Mottenkiste, aus der sie die alten aber nicht weniger falschen Klischees hervorzauberten und den Zuhörern, frisch aufpoliert, als neueste Erkenntnisse feilboten. Die anwesenden Kameraden fragten sich, wie man mit solchem Nonsens nur Geld verdienen kann. Denn die zusammengetragenen "Fakten" wurden offensichtlich nicht selbst recherchiert, sondern lediglich den Publikationen des Verfassungsschutzes entnommen und mit anderen freizugänglichen Informationen garniert. Man nutzte dabei beispielsweise die Informationen auf der Landesseite der NPD-MV (www.npd-mv.de), schreckte aber auch nicht vor Informationen von umstrittenen Seiten des linksextremen Spektrums zurück. Immerhin konnte die "Spezialisten im Geldverdienen gegen Rechts" endlich feststellen, daß der NPD-Landtagsabgeordnete Raimund Borrmann in Grimmen wohnt. Diese Information hatten sie den "interessierten Zuhörern" vergangener Veranstaltungen noch verschwiegen. Dennoch wurde unter den Anwesenden mit dieser Meldung Stimmung gemacht und vor den "Extremisten" aus dem Landtag gewarnt. Schließlich ist das die eigentliche Aufgabe des ZdK, ganz umsonst sollen die staatlichen Mittel ja nicht sein.

Die sich dem Vortrag anschließende Fragerunde nutzten die Nationalisten um einige Dinge richtigzustellen. Ein Mitglied des Amtausschusses fragte schließlich, ob die Möglichkeit bestehe, die Jugendlichen und die Vertreter der NPD an einer Sitzung des Präventionsrats teilnehmen zu lassen. Der Bürgermeister der Gemeinde Niepars und gleichzeitig Präventionsratsvorsitzende, Dr. Hubert Kaufhold, beantwortete die Frage folgendermaßen: "Wir wollen uns nicht von Ratten und Rattenfängern überrollen lassen und diesen auch kein Podium bieten." Damit war es raus, was der „demokratische Bürgermeister“ über die Wähler der NPD und über die anwesenden Nationalisten denkt. Diese reagierten auf diesen Anwurf mit der Mitteilung, eine Anzeige wegen Beleidigung prüfen zu wollen.

Dirk Arendt stellte noch die Frage, ob die gepriesene und hochgelobte wehrhafte Demokratie nicht in der Lage sei, andere Meinungen und Aussagen zu ertragen? Man könne nicht verstehen was in den Köpfen der NPD-Wähler und anderer oppositioneller Wählervereinigungen vor sich ginge, wurde darauf von einem weiteren Ausschußmitglied geantwortet. Die Jugendlichen wurden gar als "nicht gefertigte Hirne" bezeichnet. Ein bezeichnendes Beispiel zum Demokratieverständnis einiger selbsternannter Superdemokraten, auch auf kommunaler Ebene.

Der "Experte" Hardy Gutsche ist übrigens der Leiter des seit knapp einem Jahr bestehenden Stralsunder ZdK. Wer sich gerne eine "Expertenmeinung" einholen möchte, oder wem Münchhausen eine zu lasche Lektüre sein sollte, der darf sich unter folgender Adresse informieren und beraten lassen:

Regionalzentrum Nordvorpommern-Rügen-Stralsund
Träger: Evangelische Akademie Mecklenburg-Vorpommern Carl-Heydemann-
Ring 55
18437 Stralsund
Tel: 03831-282584 Arbeit und Wirtschaft Hardy Gutsche
0176-24887462

Wenn sich der Steuerzahler solche "Fachleute" leisten kann, die letztlich nichts anderes tun, als mit den öffentlichen Informationen anderer Geld zu verdienen, dann kann es der BRD gar nicht so schlecht gehen. Den verschiedenen Gemeindevertretern der amtszugehörigen Gemeinden ist dies nur noch nicht aufgefallen.
zurück | drucken Erstellt am Dienstag, 07. April 2009