Polizeiaufgebot in Niepars

In Niepars herrschte am Freitag, dem 5. Dezember, in den frühen Abendstunden eine Art Ausnahmezustand. Sichtbarster Beleg für die Feststellung war ein für hiesige Verhältnisse ungewöhnlich großes Polizeiaufgebot. "Was ist bloß los?", fragten sich da viele Anwohner zu Recht. Wurde vielleicht eine Person vermißt, wie es in diesem Sommer bereits vorkam? Oder wurden gleich mehrere Personen gesucht?

Der Grund für das Aufgebot war auf den ersten Blick eher banaler Natur: Im örtlichen Jugendclub wurde der Geburtstag eines jungen Menschen gefeiert. Den Mietvertrag für die Nutzung der Einrichtung hatte der Veranstalter ordnungsgemäß mit der Gemeinde geschlossen, womit der eigentliche Grund für den Aufriß noch immer nicht klar war.

Die Lösung: Einige Gemeindevertreter glaubten, mal wieder eine "rechtsextreme Gefahr" wittern zu müssen, der sie sich als treue und stets gläubige Konsumenten der offiziellen Medienlandschaft ohnehin stets ausgesetzt sehen. Motto: Man kann ja nie wissen. Und so wurde die Polizei bemüht, um die vermutete "Tarnveranstaltung der rechtsextremen Szene" beobachten zu lassen.

Allerdings hatten die örtlichen Volksvertreter die Rechnung ohne die zivilen Beamten der "Mobilen Aufklärungseinheit Extremismus" gemacht, die daraufhin für den Fall zuständig wurden. Vertreter der politischen Polizei, und nichts anderes ist die MAEX, waren ja auch schon zu Gast im "Präventionsrat" gewesen; von daher kennt man sich ja.

Was bleibt, sind einige Fragen. So bestanden die Jugendlichen im Zuge der Anmeldung "Gesichtskontrollen" und "Gesinnungs-TÜV" offenbar ohne Probleme, zumal sie keine seltenen Gäste im Jugendclub sind. Weshalb dann das aufwendige Tamtam? Wurde gar ein Anlaß gesucht, um in der Bevölkerung das Gefühl für eine "Gefahr von rechts" wachzuhalten? Dann hätte man junge Leute bewußt instrumentalisiert und letztlich halbwegs kriminalisiert.

Das Ende vom Lied lautete jedenfalls: Polizeibeamte an vielen Stellen des Dorfes und MAEX-Mitarbeiter, die unter anderem vor dem Jugendclub standen und die Feier genau observierten. Einen Grund zum Einschreiten gab es indes nicht, zumal die befürchtete "getarnte Veranstaltung" nicht stattfand. Keine "verwertbaren" Ergebnisse ergaben überdies die Personalienkontrollen. Trotzdem blieben die Beamten bis zum Ende der Feier.

Fazit: Außer Spesen (und die wohl reichlich und auf Steuerzahlers Kosten) nichts gewesen. Abgesehen davon, daß es traurig ist, um eine Geburtstagsfeier einen derartigen Aufriß zu veranstalten, zeigt der Verlauf des Abends gewisse Parallelen zu einem gewissen politischen System, dessen Ende sich im nächsten Herbst zum 20. Mal jährt und das viele schon überwunden geglaubt hatten.

Quelle: www.snbp.info
zurück | drucken Erstellt am Dienstag, 09. Dezember 2008