Dauerthema Stadthalle

Der "Stadthallen-Poker" am Strelasund ging in den vergangenen Wochen munter weiter. Am 03. Februar wurde auf Antrag des Abgeordneten Jürgen Suhr vom Forum Kommunalpolitik (Bündnis 90/Die Grünen) eine Sondersitzung der Bürgerschaft einberufen.

Nach Ansicht des Forums drängte sich dieser Schritt durch eine Erklärung von OB Harald Lastovka geradezu auf. Lastovka hatte auf der Bürgerschaftssitzung vom 17. Januar u. a. gesagt, beim Bau der Multifunktionshalle für den Haushalt 2008 könnte ein Mehraufwand von 300.000 Euro entstehen.

Anstatt aber den Oberbürgermeister auf eine seiner verhältnismäßig häufig stattfindenden Fraktionssitzungen (von allen Fraktionen die meisten) einzuladen, beantragte das Forum Kommunalpolitik eine Sondersitzung und forderte unter anderem die Prüfung eines Ausstiegs aus dem Vertrag zwischen Hansestadt und Investor.
Die Sondersitzung wurde mit gewaltigem Medienrummel beantragt, zumal sich Herr Suhr, Sprecher des Landesvorstandes von B90/Grüne, als "parteiloser" Einzelbewerber im OB-Wahlkampf befindet – nicht umsonst wird ihm gern nachgesagt, zuweilen etwas theatralisch zu sein.

Um nicht falsch verstanden zu werden: Natürlich ist es wichtig zu erfahren, warum letztendlich der Mehraufwand zustandekam, doch läßt sich das auch weitaus kostengünstiger erreichen.

Die Sondersitzung dauerte ganze 9 (neun!) Minuten und kostete den Steuerzahler allein an Sitzungsgeld nur für die anwesenden 29 Bürgerschaftsmitglieder 783 Euro. Geld, das an anderer Stelle, zum Beispiel für soziale Belange, besser angelegt gewesen wäre.

Zwischenstand des "Pokerspiels" um die Stadthalle: Sie wird gebaut und es wird keinen Rückzug aus den von der Bürgerschaft beschlossenen Verträgen geben. Auch die 300.000 Euro werden nicht veranschlagt, da es sich um eine Fehlinformation handelte. Nur Herr Suhr mischt natürlich die Karten für die nächste Runde schon neu. Fazit der Sondersitzung: Sie war völlig sinnlos und unnötig.


Die NPD-Bürgerschaftsabgeordneten Flotow und Arendt setzen sich für den Bau der Stadthalle ein, da diese für Stralsund eine enorme Bereicherung nicht nur im Sportbereich bedeutet, sondern auch für kulturelle Großveranstaltungen genutzt werden kann, damit die Stralsunderinnen und Stralsunder künftig nicht mehr nach Rostock oder noch weiter fahren müssen, um Konzerte oder ähnliche Veranstaltungen erleben zu können. Auch wäre es unklug, den längst von einer Bürgerschafts-Mehrheit beschlossenen Bau zu verhindern, da sonst seitens des Investors enorme Konventionalstrafen auf die Hansestadt zukommen würden.

Nach jetzigem Stand ist verhältnismäßig klar: Die Stadthalle wird gebaut und Herr Suhr kein Oberbürgermeister.
zurück | drucken Erstellt am Montag, 10. März 2008