Fahrpreiserhöhung in Nordvorpommern

Am 01.04 dieses Jahres werden in Nordvorpommern die Preise für Fahrkarten im Überlandbusverkehr erhöht. Das wird vielen Bürgern im Landkreis ein zusätzliches Loch in die ohnehin schon strapazierte Geldbörse reißen. Was den etablierten Blockparteien wohl egal ist, denn sonst hätten sie diese Entscheidung nicht so leichtfertig getroffen.

Der Mindestfahrpreis für eine Busfahrt beträgt nun ab April dieses Jahres mindestens 1.25 Euro und erhöht sich ab Januar 2008 auf mindestens 1.30 Euro. Bislang bezahlten Busnutzer mindestens 1.10 Euro für eine Fahrt. Um fortan ans gewünschte Ziel zu gelangen, muß der Bürger bald für jeden gefahrenen Kilometer zusätzlich bis zu 3 Cent mehr berappen. Pro Kilometer Busfahrt gibt der Fahrgast somit zwischen 0,17 bis 0,21 Euro und ab 2008 satte 0,179 bis 0,221 Euro aus. Bisher lag dieser Tarif je Kilometer zwischen 0,15 bis 0,18 Euro.

Diesen Antrag auf Fahrkostenerhöhung hatten die Betriebe der Verkehrsgemeinschaft Nordvorpommern gestellt, mit der Begründung, die Preise seien doch seit 2003 nicht mehr heraufgesetzt worden.

Auch verwies man auf den Rückgang der Schülerfahrten infolge des Geburtenrückgangs und der Abwanderung, freilich ohne zu erwähnen, wer diese verheerende Entwicklung zu verantworten hat: Dieselben Politiker nämlich, die all zu oft ihre Spezis auf warmen und sicheren Posten in Verkehrsbetrieben unterbringen.

Angesichts dieser Fakten war es natürlich geradezu rührend, daß die Systempresse zu berichten wußte, der Kreistag hätte sich die Entscheidung nicht leicht gemacht. Das wissen wir natürlich zu schätzen und würden dem selbstverständlich Glauben schenken, wenn, ja wenn wir die dümmlichen Ausreden nicht schon längst durchschaut hätten und da nicht noch zwei Abgeordnete der CDU-Fraktion aus dem Schweriner Schloß der Erhöhung zugestimmt hätten.
Die absoluten Könige, wenn es um Erhöhungen jeglicher Art geht (die Erhöhung der eigenen Arbeitsleistung und ihrer Glaubwürdigkeit natürlich ausgeschlossen). Es handelt sich um Harry Glawe und Mathias Löttke, CDU-Vertreter im Kreistag Nordvorpommerns und im Landtag.

Erst kürzlich genehmigten sich beide eine fette Gehaltserhöhung, indem sie für eine Heraufsetzung ihrer Landtagsdiäten stimmten. Einzig und allein die Opposition im Schweriner Schloss - die NPD- lehnte eine Erhöhung der Diäten ab und stimmte gegen den Antrag der Blockparteien.

Auch sind beide Abgeordnete dafür mitverantwortlich, daß mittlerweile schätzungsweise 70 bis 100 Millionen Euro für das G8 Gipfeltreffen in Heiligendamm vom deutschen Steuerzahler aufgebracht werden müssen Für solchen Luxus scheint genügend Geld vorhanden zu sein. Auch sollen in diesen und in den nächsten Jahren zusätzlich mehrere hunderttausend Euro bereitgestellt werden, um volkstreue und heimatverbundene Gruppierungen, insbesondere die NPD, zu bekämpfen.

Wenn es um die Belange der Bürger geht, steht kein Geld zur Verfügung, für Prestige, für Ausländer und für die Bekämpfung der nationalen Opposition scheint es jedoch nie an Geld zu fehlen. Doch sollen Politiker wie Glawe und Löttke nur so weiter machen, spätestens bei der nächsten Wahl gibt es die Quittung.

Als Wahlkampfaktion schlagen wir den beiden vor, sich an die Bushaltestellen zu begeben und den Leuten sowohl die Preiserhöhungen als auch die kräftige Diätenaufstockung zu erklären. Viel Spaß!
zurück | drucken Erstellt am Freitag, 16. März 2007