Chronik der Grenzkriminalität - Teil 4

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38. Kalenderwoche

14.09. 2008
Vier Tonnen Haschisch im polnischen LKW gefunden

Der polnische Grenzschutz CBS (ähnlich dem amerikanischen FBI) machte einen besonderen Fang der eher seltenen Art: In einem einzelnen LKW konnten im Hafen von Gdingen 4 Tonnen Haschisch und in Stettin zwei Ladungen mit Marihuana sichergestellt werden. Endstation für den fulminanten Drogentransport wären die Absatzmärkte in der BRD und in Holland gewesen. Dank der totalen Grenzöffnung ist die Zulieferung für das Drogenkartell nunmehr zum Kinderspiel geworden. Die Zufallstreffer der Behörden lassen erahnen, in welcher Dimension der Drogenschmuggel mittlerweile grenzübergreifend agiert.

15.09. 2008
LKA warnt – Bootsmotoren vermehrt Ziel von Dieben


Seit Jahresbeginn und damit seit Schengen II stieg der Diebstahl von Außenbordmotoren kräftig an. Der Schmuggel nach Osteuropa trifft auf keine nennenswerte Barriere mehr. Vom Landeskriminalamt wurden bis zum 01.09.2008 insgesamt 120 Diebstähle allein von Bootsmotoren registriert. Der Schaden der Eigentümer liegt laut LKA-Angaben in den meisten Fällen zwischen 5.000 und 10.000 Euro.

Banden schlachten teure Boote aus

Und es kommt noch dicker: In diesem Jahr gab es bereits in Mecklenburg-Vorpommern insgesamt 401 Fälle, in denen Boote, Bootszubehör und die genannten Bootsmotoren entwendet wurden. Gegenüber dem Vorjahr (345 Diebstähle) stiegen die statistisch erfaßten Delikte damit um 16 Prozent.

Erinnert sei an spektakuläre Fälle wie den vom 11. Juni, als in Loissin beim Klauen von drei Bootsmotoren auch die Boote beschädigt wurden und ein Gesamtschaden von 40.000 Euro entstand. Am 14.08. 2008 stellten Bundeskriminalbeamte bei einer Routinekontrolle eines Kleintransportes auf der A20 bei Wismar 15 gestohlenen Motoren mit einem Wert von 50.000 Euro sicher. Fahrer des Kleintransporters waren Polen.

Deshalb rät das LKA allen Bootsbesitzern im Land:

- Außen- und Innenbordmotoren von der Wasserschutzpolizei codieren lassen,
- keine leicht demontierbaren Ausrüstungsgegenstände unbewacht an Bord lassen,
- Kajüten und Backkisten stets verschlossen zu halten!


15.08.2008
Polizei läßt Mann zahlen


Ein 50 Jahre alter Pole konnte in Garz auf der Insel Usedom wegen Trunkenheit am Steuer festgesetzt werden. Der Mann war außerdem von der Staatsanwaltschaft Verden (Niedersachsen) zur Strafvollstreckung ausgeschrieben. Mit der Zahlung von 575 Euro, die er sofort begleichen konnte, entzog sich der Mann der Verhaftung.

16.09.2008
Haftbefehl vollstreckt

Bei einer Kontrolle auf der BAB-Raststätte Klockow-West ergab eine fahndungsmäßige Überprüfung eines weißrussischen Kleintransporters, daß der Insasse von der Staatsanwaltschaft Frankfurt/Oder wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis zur Fahndung ausgeschrieben worden war. Gegen Zahlung von 85 Euro gelangte der Russe wieder auf freien Fuß.

18.09.2008
Unerlaubter Aufenthalt


In den frühen Morgenstunden konnten zwei Polen und ein Ukrainer bei einer Routinekontrolle der Bundespolizei auf der BAB 20 gestellt werden, wobei der Ukrainer sich unerlaubt in der BRD aufhielt. Gegen seine beiden polnischen Begleiter wurde eine Anzeige wegen Verdachts auf Beihilfe erstattet.

18.09.2008
Urkundenfälschung


Ein 55 jähriger PKW-Fahrer führte einen polnischen Personalausweis mit sich, bis ihm Beamte der Bundespolizei auf die Schliche kamen. Der Ausweis war augenscheinlich gefälscht und wurde einbehalten. Es wurde Anzeige wegen Urkundenfälschung erstattet.


39. Kalenderwoche

23.09.2008
Schengen – Der einträgliche Job mit den Illegalen


Nach Berichten auf stieg die Anzahl der illegal Eingewanderten massiv im Zuge der totalen Grenzöffnung seit Dezember 2007 massiv zu. Mit Schengen II bewegt sich der Menschenschmuggel aus Asien, Afrika und Osteuropa in ungeahnten Dimensionen. Ein Beispiel verdeutlicht die Attraktivität des „Geschäfts“: Bei vier „Kunden“ hat der Strohmann mit dem Schleusungstransport in nur wenigen Stunden mehr verdient als ein polnischer Taxifahrer in Spitzenzeiten. Da diesem Treiben keine regulären Grenzkontrollen mehr Einhalt gebieten, ist die Wahrscheinlichkeit, von Grenzschutz oder anderen Polizeibehörden festgenommen zu werden, äußerst gering.

27.09.2008
Sperre für Deutschland negiert


Auf der BAB 11 wurde ein 43 Jahre alter Pole gefasst. Gegen ihn wurde wegen verschiedener Diebstähle und Urkundenfälschungen ermittelt. Zudem ignorierte der Mann eine Wiedereinreisesperre, die bis ins Jahr 2010 verhängt worden war. Nach Anzeigeaufnahme wegen unerlaubter Einreise wurde er nach Entscheidung der Staatsanwaltschaft Neubrandenburg auf freien Fuß gesetzt.

28.09.2008
Unerlaubte Einreise


Bei einer Kontrolle zweier Vietnamesen am Bahnhof Pasewalk konnte ein unerlaubtes Einreisen verhindert werden. Bundespolizisten überprüften die Dokumente der beiden und bemerkten, daß lediglich eine Visum-Genehmigung für Polen vorlag. Aber wenn man schon so weit gekommen ist, kann man es ja mal versuchen…

30.09.2008
27 Hooligans in Gewahrsam genommen


150 gewaltbereite Polen lieferten sich in Swinemünde zunächst ein „Intermezzo“ mit gegnerischen Fußballanhängern eines „verfeindeten Clubs“, bis diese sich nach tumultartigen Szenen mit der örtlichen Polizei auseinandersetzten. 27 Hooligans wurden vorläufig festgenommen.

Wer die Örtlichkeit des Swinemünder Fußballstadions kennt, weiß um die prekäre Nähe zu den Usedomer Kaiserbädern Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin. Es wäre ein Leichtes, angestaute Wut, unterstützt von der personellen Schwäche der deutschen Polizeikräfte, an den um Erholung suchenden Massen von Urlaubern auf Usedom auszulassen. Man darf gespannt sein, wann die Aggressivität von Hundertschaften polnischer Hooligans sich auf der Ahlbecker Promenade oder auch in Städten Vorpommerns entlädt…
zurück | drucken Erstellt am Dienstag, 07. Oktober 2008