Wer belügt hier wen?

Den Feuerwehren laufen die Mitglieder davon.

Gerade in den ländlichen Gemeinden, wo täglich Familien gezwungen werden, ihre Koffer zu packen, haben die Zustände ungeheure Ausmaße angenommen. Im Uecker-Randow-Kreis müssen im Brand- oder Unglücksfall teilweise drei Feuerwehren gleichzeitig ausrücken, damit überhaupt eine einsatzfähige Truppe zustande kommt. Dadurch verlängern sich zwangsläufig die Rettungswege und lebenswichtige Zeit verstreicht. Der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes Uecker-Randow, Klaus Stachowski, beklagt zudem zunehmende Schwierigkeiten, genügend Kameraden für notwendige Schulungen zu finden. "Viele sind nicht mehr fit genug", so der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes im Nordkurier vom 21.02.2008. Vor Jahresfrist sei, weil nicht genügend ausgebildete Kräfte erreichbar waren, ein Brandopfer deshalb zu Tode gekommen.

Auf eine Kleine Annfrage des NPD-Abgeordneten Tino Müller über die Umstände, die zu besagtem Todesfall führten, gab es folgende lapidare Antwort:

"Der Landesregierung liegen keine Erkenntnisse über das erwähnte Brandopfer vor. Nach Auskunft des Landkreises Uecker-Randow und des Kreiswehrführers sind in 2007/2008 keine Brandopfer zu beklagen."

Eine "Antwort", die wir so nicht akzeptieren werden. Schließlich handelt es sich hier um ein Menschenleben. Wird hier etwa versucht, irgendwelche Tatsachen unter den Tisch zu kehren oder irrte der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes, der näher am Geschehen ist?

Weiter wurde in der Anfrage von der NPD gefragt, welche Wehren aufgrund fehlender Kameraden ihre Arbeit bisher einstellen mußten.

Hierzu die Landesregierung: "Seit Bestehen der Brand- und Hilfeleistungsstatistik (1994-2006) wurde ein Rückgang von 166 Freiwilligen Feuerwehren registriert. Eine gesonderte Erfassung der Gründe für die Auflösung der Freiwilligen Feuerwehren wurde nicht durchgeführt. Es ist nicht bekannt, welche Wehren aufgrund fehlender Feuerwehrangehöriger aufgelöst wurden."

166 Freiwillige Feuerwehren weniger und die Landesregierung hält es nicht für nötig, eine gesonderte Erfassung der Gründe für die Auflösungen durchzuführen!

Diese Vorgehensweise zeigt ganz klar, wie ernst es der Landesregierung um die Kampagne des Landesfeuerwehrverbandes M-V e.V. zur Stärkung der Freiwilligen Feuerwehren in unserem Land bestellt ist. Anstatt sich auf dem Innenhof des Schweriner Schlosses zum heutigen Start der Kampagne vor ausgewähltem Publikum für die jährliche Bereitstellung von jämmerlichen 100 TEUR huldigen zu lassen, sollten diese Herren endlich ihre Unfähigkeit eingestehen!

Die vollständige Antwort auf die Anfrage der NPD-Fraktion ist demnächst unter der LT-Drs.: 5/1370 nachzulesen. (Die Mühlen des Systems mahlen langsam.)
zurück | drucken Erstellt am Donnerstag, 10. April 2008