Heringsdorf: Fremdstimme für NPD bringt CDU ins Straucheln

Bereits in der konstituierenden Sitzung sorgten die zwei NPD-Gemeindevertreter in den Usedomer Kaiserbädern für einigen Wirbel im Lager der selbsternannten Gutmenschen (wir berichteten hier). Bekanntlich erhielt die Vorschlagsliste der NPD-Fraktion im geheimen Wahlprozedere für den Ausschuß für Tourismus, Verkehr und Ordnung eine Stimme mehr als sie Mandate inne hat und entsendet künftig ein festes Mitglied für das Gremium. Dies sorgte erwartungsgemäß für Aufschrei unter den Musterdemokraten.

Es scheint jedoch, als mögen sich auch eine Woche nach diesem "Ausrutscher" nicht die Wogen glätten zu wollen. Mutmaßend, daß die Fremdstimme zugunsten der Nationalen aus der CDU-Fraktion entstamme, bezeichnete deren Vorsitzender Joachim Saupe dieses Ereignis öffentlich als "kleineres Übel". Damit leistete sich dieser Herr - anscheinend ungewollt - eine eigene Meinung hinsichtlich des Umgangs mit gewählten NPD-Mandatsträgern. Nach dem Selbstverständnis des kommunalen Polit-Establishments überflüssig, unverzeihlich und gar gefährlich, da dies doch gegen die Praxis der öffentlichen Ausgrenzung politisch Mißliebiger verstößt.

"Etwas" muß nun passieren…

Als Vor-Ort-Wächterin der BRD-Demokratur meldet sich nun die nebenamtliche "Rechtsextremismus-Expertin" und SPD-Bundestagswahlkandidatin Katharina Feike zu Wort, die augenscheinlich mit Wortgewalt ihre politische Überflüssigkeit zu kaschieren versucht. Diese forderte in der Tagespresse den Rücktritt Saupes. Denn: "Nach so einer Sache muß etwas passieren." Darüber hinaus moniert Feike, daß "Demokratie und Toleranz in unserer Gemeinde wohl kaum mit einer Verharmlosung der NPD gestärkt würden" (NK vom 11./12. Juli 2009).

Pech für den CDU-Mann, der nun am eigenen Leib die Demontage seiner Person erleben darf, weil er vom "demokratischen Mainstraim" bundesrepublikanischer Prägung - zwar nur geringfügig, aber immerhin - abwich. Dabei hilft es doch, künftig so richtig auf die nationalen Oppositionellen einzuschlagen, um sich mit der Polit-Inquisitorin Feike wieder gut zu stellen.

Feike: Selbst als "U-Boot" gescheitert

Der zweite Listenplatz für eine Wählerinitiative ist in der Regel ein fester Garant dafür, mit an erster Stelle bei entsprechenden Wahlergebnissen ein Mandat besetzen zu können. Man möge meinen, daß eine Bundestagswahlkandidaten bei medialer Schützenhilfe vermutlich nichts anbrennen lassen kann: So nicht bei Katharina Feike.

Obwohl gut platziert, von der System-Journaille angemessenen hofiert und unter der Haube einer "unabhängigen" Bürgerinitiative schlüpfend, errang die SPD-"Spitzen"-Frau weder bei der Wahl zur Gemeindevertretung des Ostseebades Heringsdorf noch zum neuen ostvorpommerschen Kreistag ein Mandat

Der Rückhalt bei den Bürgern genießt die Frau anscheinend nicht - dies belegt allzu deutlich der geringe Zuspruch für ihre Person. Dies hindert Feike freilich nicht daran, so zu tun, als hätte sie ein politisches Gewicht in "ihrer" Gemeinde. Ganz im Gegenteil: Das Selbstbewußtsein dieser wackeren Musterdemokratin ist eher noch gewachsen. Denn Frau Feike weiß ganz genau, daß es in der BRD weder den Wählerwillen noch eine breite Akzeptanz im Volk bedarf, um politisch Karriere zu machen, sondern es allein auf eine einwandfreie FDGO-Gesinnung, gepaart mit einer wohl gesonnenen Presse ankommt. Einen Sitz in einen Gemeinde-Ausschuß erhielt die "berufene Bürgerin" schon einmal…
zurück | drucken Erstellt am Montag, 13. Juli 2009