Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge verharrt weiter in Untätigkeit

Skandalöse Untätigkeit nach Massengrabfunden in Swinemünde und Marienburg

In der jüngsten Vergangenheit wurden mehrmals Massengräber auf dem Gebiet des deutschen Ostens entdeckt, das sich seit 1945 im Verwaltungsbereich der Republik Polen befindet (wir berichteten hier und hier). Von Behörden und verantwortlichen Stellen der Bundesrepublik Deutschland konnte kein wahrnehmbares Bemühen um Aufklärung der Nachkriegsverbrechen nach der jeweiligen Bekanntgabe vernommen werden. Das erschreckende Desinteresse hierzulande ist bezeichnend für das moralische Versagen eines Staates, dem das grausame Schicksal von Landsleuten der Vertriebenengeneration schlichtweg egal zu sein scheint. Während Täter wie Opfer des Marienburger Massengrabes nicht identifiziert wurden und auch keine ernsthafte Aufklärung von staatlichen Stellen diesseits sowie jenseits der Oder-Neiße erwartet werden kann, ist die Täterschaft um die ermordeten Deutschen des Swinemünder Massengrabs ansatzweise geklärt.

Polnische Bürgermilizen wüteten in Swinemünde

Bereits am 20. Januar des vergangenen Jahres wurden in der polnischen Tageszeitung "Gazeta Wyborcza" Aussagen eines polnischen Zeitzeugen und damaligen Angehörigen einer polnischen Bürgermiliz über Verbrechen an deutschen Zivilisten veröffentlicht. Er gab zu, daß nach dem 08. Mai 1945, dem sogenannten Tag der Befreiung, von Sadisten aus den Reihen der für die polnische Verwaltung aufgestellten polnischen Bürgermilizen (MO) mehrere Greueltaten an der dort ansässigen deutschen Bevölkerung verübt worden wären. Über 40 ermordete Deutsche sollen sich nach seinen Aussagen in einem Massengrab unter dem Pausenhof einer Swinemünder Sonderschule in der Piastowski-Straße befinden. Auch in Marienburg wurde ein Massengrab mit bislang 1800 Schädeln entdeckt. Hierbei ist die Identität und Nationalität der Opfer nicht zweifelsfrei erwiesen. Die bisher geborgenen Leichen wurden jedoch auf einen deutschen Soldatenfriedhof in Hinterpommern gebracht.

Polnische Medien und allen voran das Weltnetzportal http://www.polskaweb.eu griffen als einzige die Thematik auf, ohne jedoch ein Echo in der bundesrepublikanischen Medienlandschaft hervorrufen zu können. Hierzu auf polskaweb: "Ausgerechnet auch die rechtsnationale deutsche Partei NPD macht sich ähnliche Sorgen wie viele Polen und machte eine Eingabe im Schweriner Landtag wegen dem Marienburg Massengrab, die offensichtlich aber ins Leere zu laufen scheint, denn die stärken Kräfte aus CDU, SPD und den Linken sind nicht an ermordeten Deutschen in Polen interessiert. Tote zahlen keine Steuern und kranke kosten nur Geld, scheint die Devise zu sein. In Polen übersetzt man so etwas mit Menschenverachtung".

Keine Reaktion seitens des Volksbundes für Kriegsgräberfürsorge

Nach Veröffentlichung der Swinemünder Nachkriegsgreuel wurden die verantwortlichen deutschen Opferorganisationen von jungen Deutschen angeschrieben und um Stellungnahme gebeten. Eine Reaktion erfolgte erwartungsgemäß nicht. Die Ansprechpartner und Adressen findet der Leser dieser Zeilen in der nachfolgenden Auflistung der Verbände. Wenn immer mehr Deutsche der heutigen Generationen ihre Empörung über die beschämende Ignoranz dieser Verbände mit einem Eintrag im Kommentarregister oder einer E-Post quittieren, kann auf die Verantwortlichen der Druck wachsen, daß begangenes Unrecht endlich beim Namen genannt wird.

Allen voran der "Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V." steht massiv in der Verantwortung. Der gemeinnützige Verein ist von der Bundesregierung beauftragt worden, für die Gräber der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft im Ausland Sorge zu tragen. Seitdem erfolgte nichts, um die mutmaßlichen deutschen Opfer zu bergen und klar zu identifizieren, um alle Zweifel vollends ausräumen zu können.

Ansprechpartner und Adressem deutscher Opferorganisationen finden Sie hier.
zurück | drucken Erstellt am Donnerstag, 08. Januar 2009