Saison 2009: Verkehrsinfarkt auf Usedom

Jahr für Jahr das gleiche Szenario: Eine oftmals kilometerlange Blechlawine schlängelt sich vom Norden zum Süden der Insel und umgedreht. Um dem totalen "Super-Stau" zu begegnen, investierte die Bundesregierung scheinbar rechtzeitig in die Entwicklung eines sogenanntes "Integrierten Verkehrsentwicklungskonzepts Usedom-Wollin 2015" (IVK).

Nun sollte man meinen, daß eine Studie, die den Steuerzahler 500.000 Euro kostete, die zwei Jahre bis zur Veröffentlichung brauchte und die einem Zusammenbruch der Verkehrs-Infrastruktur auf und um Usedom entgegenwirken soll, doch etwas mehr Interesse bei den Verantwortlichen wecken würde. So ist bis heute noch nicht klar, welche betroffenen Gebietskörperschaften sich auf deutscher (Gemeinde, Kreis, Land, Bund) und eventuell auf polnischer Seite denn überhaupt finanziell an den nötigen Bauprojekten beteiligen sollen.

Einen Zeitplan für die Umsetzung gibt es demnach nicht. Beschäftigt man sich genauer mit dem IVK, so muß man desweiteren leider feststellen, daß sich die Realisierung des "Konzeptes" in einer "wegweisenden Beschilderung an den Bundesfern- und Landesstraßen“ als Kern der „Intelligenten Verkehrslenkung" erschöpfen soll.

Glauben die Offiziellen etwa allen Ernstes, es sei völlig ausreichend, die Nerven erholungssuchender Urlauber, die in der Feriensaison stundenlang im Stau stecken oder von Insulanern, die die dreifache Anfahrtszeit zu ihren Arbeitsstätten benötigen, mit solchen Alibi-Konzeptionen beruhigen zu können? Für den Usedomer ist die Situation klar: Die Verschleppung akuter Probleme in der Region ist bezeichnend für das hiesige System organisierten Nichtstuns!
zurück | drucken Erstellt am Montag, 08. Dezember 2008